Flora Eberesche

Eberesche

Sorbus aucuparia

Vogelbeerbaum (D)
Sorbier des oiseleurs (F)
European Mountain Ash (GB)
Sorbo degli uccellatori (I)

Charakteristik: Charakteristik

Standort: Standort

Das Verbeitungsgebiet der Eberesche umfasst den größten Teil Europas und reicht über Mittelasien bis nach Sibirien. Sie kommt von der Ebene bis zur klimatischen Baumgrenze vor. In den Alpen wächst sie von der montanen bis in die subalpine Höhenstufe.

Ihren Namen verdankt die Eberesche den gefiederten Blättern, die auf den ersten Blick jenen der Esche ähneln. „Vogelbeere“ bezieht sich auf die Vorliebe der Vögel für ihre orangeroten Beeren. Da die Gattung zur Unterfamilie der Kernobstgewächse gehört, erinnern die Beeren nicht zufällig an sehr kleine Äpfel. Die Eberesche ist eine kurzlebige Baumart, die selten mehr als 100 Jahre alt wird. Während sie auf zusagenden Standorten 15 bis 20 Meter hoch werden kann, bleibt sie bei weniger günstigen Bedingungen in höheren Lagen oft nur strauchförmig.

Die Eberesche ist eine Art der sommerkühlen, regenreichen Lagen. Sie ist frost- und winterhart. Mit Ausnahme von ständig nassen und noch sehr rohen Böden wächst sie auf praktisch allen Substraten. Ihr Vorkommen ist weitgehend durch die geringe Konkurrenzkraft gegenüber anderen Baumarten bestimmt. In der Jugend ist sie gegen Beschattung noch wenig empfindlich, zur baumförmigen Entwicklung und Reifung der Beeren benötigt sie jedoch viel Licht. Sie ist daher nur in lückigen Wäldern zu finden und gehört zu jenen Gehölzen, die besonders gern vom Wild verbissen werden.

Die Eberesche ist in allen Höhenstufen in Vorwäldern und Schlagfluren (Epilobion angustifolii, Sambuco-Salicion capreae) anzutreffen. In den höheren Lagen schließt sie sich vorwiegend den montanen und subalpinen Fichtenwaldgesellschaften (Vaccinio-Piceion) an. Außerhalb der Wälder kommt sie in den Subalpinen Hochstaudenfluren (Adenostylion alliariae) und Latschengebüschen (Erico- Pinion mugi) vor.

Die Entwicklung der Eberesche im Nationalpark Kalkalpen ist angesichts der zunehmenden Waldwildnis schwer vorherzusagen. Das Ende der Kahlschläge wird sie gewiss nicht freuen. Auf der anderen Seite steht zu erwarten, dass mit der Überalterung der von Natur aus fichtenreichen Wälder der höheren Lagen Bestandslücken entstehen werden, die sie zur Verjüngung nutzen kann.