Fauna Alpenbock

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Alpenbock

Rosalia alpina

Taxon-ID: 139136

Alpenbockkäfer (D)
Buchenbockkäfer (OÖ, Ennstal)
Rosalie des alpes (F)
Alpenboktor (NL)
Alpbock (S)

Charakteristik: 18 - 38 mm, lange Fühler, auffällig blau-schwarz gezeichnet 

Lebensraum: Buchenwälder mit Alt- oder Schadholzanteilen

Verhaltensweisen: entwickelt sich in Buche, fallweise auch in Bergahorn; an sonnigen Hängen fliegend

Der einst in unseren Buchenwäldern weit verbreitete Alpenbockkäfer ist heute sehr rar geworden. Laut Einschätzung von Experten könnte die Population im Südosten Oberösterreichs die bedeutendste von Österreich sein. Als einzige prioritär ausgewiesene Tierart der EU-Naturschutzrichtlinien, welche ständig im Nationalpark lebt und sich fortpflanzt, ist der Alpenbock für den Nationalpark Kalkalpen wichtigstes faunistisches EU-Schutzgut.

Der seltene Waldbewohner hat eine blaugraue Grundfarbe mit einer variablen schwarzen Flecken- und Bindenzeichnung. Seine Größe liegt zwischen 1,5 und 3,8 cm. Das Männchen hat markante lange Fühler, die deutlich länger als sein Körper sind. Zur Fortpflanzung benötigen die Käfer frisch gebrochenes Buchenholz, von dessen Duft sie magisch angezogen werden. So finden Weibchen und Männchen zueinander und unmittelbar nach der Paarung legt das Weibchen ihre Eier in kleine Spalten der noch frischen Buchen. Leider fliegen die Käfer auch geschlagenes Buchenholz massiv an, welches als künftiges Brennholz zum Trocknen im Wald gestapelt wird. Da die Entwicklung der Larven im Holz drei bis fünf Jahre dauert, verbrennen viele Tiere im Kachelofen.

Der Alpenbock siedelt in Mitteleuropa nur im Gebirge und ausnahmslos in Buchenwäldern auf Kalkböden. Die Höhenverbreitung liegt vorwiegend zwischen 600 bis 1.000 Meter, die Obergrenze bei etwa 1.500 Meter. Er ist von Ende Juni bis Ende August an den Brutbäumen und auf geschlagenem Buchenholz zu finden.

In der oberösterreichischen Landesdatenbank ZOBODAT sind für die südöstliche Region Oberösterreichs bislang 76 Nachweise dokumentiert (1850 bis 2004), davon entfallen rund fünf auf die Fläche des Nationalpark Kalkalpen. Die meisten Nachweise betreffen die Breitenau bei Molln und das GebietWeißenbach in Reichraming. Bei einer gezielten Dokumentation wäre auch im Nationalpark eine größere Verbreitung feststellbar.