Flora Berg-Flockenblume

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Berg Flockenblume

Cyanus montanus

Centaurea montana (wiss.)
Bleuet des montagnes (F)
Mountain Bluet (GB)
Fiordaliso montano (I)
  

Blütezeit: Mai-September

Standort: Hochstaudenfluren, frische, lichte Wälder, Krummholz,

Sonstiges: ---

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Die natürlichen Vorkommen der kalkliebenden Bergflockenblume liegen in lichten Wäldern, Haselgebüschen und Hochstaudenfluren der obermontanen bis subalpinen Höhenstufe.

Die Bergflockenblume hat relativ große, breit lanzettliche, dunkelgrüne Blätter, die sich durch kurze Haare rau anfühlen. Der aufrechte, dicht beblätterte Stängel kann bis zu 70 cm hoch werden und trägt an seinem Ende meist nur einen Blütenkorb. Die grünen Hüllblätter, die sich dachziegelartig an den Blütenkorb anschmiegen, haben breite schwarze Ränder mit Fransen. Die Blüte der Bergflockenblume ist ausgesprochen attraktiv, weil zweifärbig. Die rotvioletten, kurzen Blüten im Zentrum sind von einem Kranz aus langen, tief eingeschnittenen, kornblumenblauen Randblüten eingefasst. Die Blütezeit reicht je nach Höhenlage von Mai bis August.

Die Bergflockenblume bevorzugt nährstoffreiche, kalkhaltige, locker-steinige Lehmböden. Sie ist eine Lichtbis Halbschattenpflanze, die nur wenig Überschirmung erträgt. Zusagende Wuchsbedingungen findet sie etwa in trockeneren Buchenwäldern (Cephalanthero-Fagion) und hier speziell im Blaugras-Buchenwald (Seslerio-Fagetum). Der grasreiche Blaugras-Buchenwald vermittelt zu ihren Vorkommen in den Gesellschaften der Buntreitgrasfluren (Calamagrostion variae) und Rostseggenrasen (Caricion ferrugineae). Weiters ist sie im Haselgebüsch der Steinschutthalden (Clematido-Coryletum) vertreten, das die strauchreiche Vorstufe der Steinschuttwälder (Tilio- Acerion) darstellt. Schließlich kommt sie im Krummholz und vereinzelt auch in den Subalpinen Hochstaudenfluren (Adenostylion alliariae) und Hochstaudengebüschen (Alnion viridis) vor.

Die Bergflockenblume hat im Zuge der zunehmenden Waldwildnis im Nationalpark Kalkalpen eher einen Rückgang zu erwarten. Die meisten Pflanzengesellschaften, in denen sie vorkommt, stellen noch nicht die Schlussgesellschaft dar und werden sich zu Wäldern weiterentwickeln, in denen es für die Bergflockenblume zu schattig ist. Fraglich bleibt, wie viel Dynamik letztendlich herrschen wird und ob sich die Schlusswälder überall und zu jeder Zeit behaupten werden können.