Flora Lorbeer-Seidelbast

222322089_ci941586[1122071].jpg

Lorbeer-Seidelbast

Daphne laureola 

Immergrüner
Seidelbast (D)
Laurier des bois (F)
Spurge Laurel (GB)
Dafne laurella (I)

Immergrüner Seidelbast; Waldlorbeer

Blütezeit: (Februar) März-April (Mai)

Standort: Buchenwälder, kalkliebend.

Beobachtungstipp: Der Lorbeer-Seidelbast ist leicht kenntlich an seinen festen, etwas fleischigen, lorbeerartigen Blättern.

Sonstiges: Wie sein zweiter Name schon sagt, behält der Lorbeer-Seidelbast auch im Winter seine Blätter und ist daher bei geringer Schneelage leicht zu finden. Ansonsten ist er selten und im Gebirgsraum sogar gefährdet. Er ist einer der wenigen Pflanzen mit grünen Blüten!

-------------------

Der Lorbeer-Seidelbast reicht mit 1.500 Meter Höhenvorkommen nur etwa so weit wie die Rot- Buche. Er wächst in anspruchsvollen Laubwäldern nährstoffreicher Standorte und gilt als typische Waldpflanze.

Seidelbastarten sind niedrige Sträucher, die kaum höher als einen Meter werden. Der botanische Name der Gattung ist der entfernten Ähnlichkeit der Blätter mit jenen des Lorbeerbaumes zu verdanken. In diesen wurde die Nymphe Daphne von ihrem Vater verwandelt, um sie vor ihrem Verfolger Apoll zu schützen. Beim Lorbeer-Seidelbast mit seinen immergrünen, ledrigen, glänzenden Blättern ist die Ähnlichkeit stark ausgeprägt. Die Art blüht zeitig im Frühjahr. Die Blüten des Lorbeer-Seidelbastes sind unauffällig grünlichgelb und riechen nur schwach. Die Blütenkrone fehlt, stattdessen bilden nur Kelchblätter die Blütenhülle. 

Aufgrund der frühen Blütezeit kommt der Pflanze eine gewisse Bedeutung als Bienenweide zu. Diesem Umstand dürften sie den deutschen Namen Seidelbast verdanken, denn „Zeidler“ wurden im Mittelalter die Wildhonigsammler genannt. Andererseits bieten die Seidelbastblüten Nahrung für Schmetterlinge und andere langrüsselige Insekten und werden von Faltern auch bestäubt.

Alle Pflanzenteile, auch die Blüten und Früchte, sind giftig. Sowohl die in der Rinde als auch die im Samen enthaltenen Gifte wirken stark hautreizend, sodass bereits der Kontakt zu heftigen Rötungen und Blasenbildungen führen kann. Die blauschwarzen Früchte des Lorbeer-Seidelbastes reifen im Juli und August. Trotz ihrer Giftigkeit werden die Früchte von Vögeln, vor allem von Drosseln und Bachstelzen, gefressen und so die Samen verbreitet. Im Vogeldarm wird das Fruchtfleisch verdaut. Damit sind die keimungshemmenden Stoffe entfernt, der Kern wird wieder ausgespuckt und der Same kann keimen.

Lorbeer-Seidelbast zeichnet sich durch hohe Ansprüche an den Boden aus. Optimale Wuchsbedingungen findet er auf nährstoffreichen, kalkhaltigen, humosen Ton- und Lehmböden mit guter Wasserversorgung. Äußerst gering ist dagegen die Lichtansprüche. Der kann problemlos im Schatten von Buchen- und anderen Laubwäldern überdauern.

Der seltener als der Echt-Seidelbast vorkommende Lorbeer-Seidelbast ist empfindlich gegen winterliche Kälte und bevorzugt sommerwarme, wintermilde Edellaubwälder. Er wächst vor allem in reinen Buchenwäldern.

Der Lorbeer-Seidelbast werden im Nationalpark Kalkalpen von der Ausbreitung der Laubwälder sicherlich profitieren. Vor Ausdunkelung infolge des dichteren Kronenschlusses muss er sich nicht fürchten.