Flora Mücken-Händelwurz

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Mücken-Händelwurz

Gymnadenia conopsea

Gymnadénie moucheron (F)
Fragrant Orchid (GB
Orchidea delle zanzare (I)

Fliegen-Händelwurz, Langsporn-Händelwurz, Große Händelwurz

Blütezeit: Juni-August

Standort: Feuchte Wiesen, Flach- und Quellmoore

Sonstiges: ---

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Die Mücken-Händelwurz kommt in Kalk- Flachmooren, Feuchtwiesen, Föhrenwäldern, Kalkmagerrasen und Latschengebüschen der kollinen bis subalpinen Höhenstufe vor. 

Der Name Mücken-Händelwurz spielt auf die Blüte an, deren Form mit etwas Phantasie an eine Mücke erinnert (griech. konops = Mücke). Die deutsche Gattungsbezeichnung Handwurz bezieht sich auf die handförmig aussehende Wurzelknolle. Die Mücken-Händelwurz hat schmale, lange, zugespitzte, etwas glänzende Blätter. Der maximal kniehohe Stängel trägt eine reichblütige, locker bis dicht besetzte, walzenförmige Blütenähre. Charakteristisch für die Art ist der lange, abwärts gebogene Sporn der Blüte, welcher den Nektar enthält. Dieser ist wegen des schmalen Sporneingangs nur für Schmetterlinge zugänglich. Die Blüten verströmen meist einen gewürznelkenähnlichen Duft. Die Blühfarbe ist ein helles bis kräftiges Rosarot. Die Blütezeit reicht je nach Höhenlage von Ende Mai bis Anfang August. 

Die Mücken-Händelwurz bevorzugt basenreiche, nährstoffarme Lehmböden, die wenigstens zeitweise feucht sein sollten. Sie wächst in Kalk-Flachmooren (Caricion davallianae), Pfeifengraswiesen (Molinion) sowie im Trespen-Halbtrockenrasen (Mesobrometum). Weiters kann man sie im Buntreitgras-Kiefernwald (Calamagrostio-Pinetum) und im Schneeheide- Kiefernwald (Erico-Pinetum sylvaticae) finden. In den noch höheren, waldfreien Lagen kommt sie im Blaugras- Horstseggenrasen (Seslerio-Caricetum sempervirentis), dem Rostseggenrasen (Caricetum ferrugineae) und gelegentlich auch im Karbonat-Alpenrosen- Latschengebüsch (Rhodothamno-Rhododendretum hirsuti) vor. 

Die Mücken-Händelwurz gilt bei uns an sich als eine recht häufige Art. Da sie keine Waldorchidee ist, ist sie im Nationalpark Kalkalpen jedoch viel weniger verbreitet als Vogel-Nestwurz ( ), Waldvöglein ( sp.), Waldhyazinthe ( sp.) und Ständelwurz ( sp.).Weil von den Pflanzengesellschaften, in denen sie vorkommt, die meisten nicht die Schlussgesellschaft am jeweiligen Standort darstellen, wird sie mit zunehmender Waldwildnis wohl ein seltenerer Anblick werden.