Flora Schneerose

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Schneerose

Helleborus niger

Christrose, Schwarze Nieswurz (D)
Rose de noël (F)
Rosa di natale (I)
Christmas Rose (GB)

Blütezeit: Dezember-April

Standort: Fichten-Tannen-Buchen-Wälder

Sonstiges: Giftig! Wurzel wurde früher zerrieben und als Schnupfpulver verwendet

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Die Schneerose wird wegen ihrer attraktiven Blüte auch gerne als Zierpflanze verwendet. Aus botanischer Sicht handelt es sich um keine Rose, sondern um ein Hahnenfußgewächs. Sie kommt bei uns in der montanen bis subalpinen Höhenstufe vor und ist eine typische Art der Kalk-Buchenwälder. 

Schneerosen © PunzDie Schneerose hat immergrüne, ledrige Blätter, die in vier bis neun Finger geteilt sind. Die großen, weißen Blüten sitzen meist einzeln auf maximal 30 cm hohen, blattlosen Stängeln. Der Name Schneerose bezieht sich auf die frühe Blühzeit gleich nach der Schneeschmelze. In milden Wintern gibt es schon ab Dezember blühende Exemplare (Christrose). Die Blütenblätter fallen bei der Fruchtbildung nicht ab, sie haben bis dahin allerdings einen grünen Farbton angenommen. Der Grund für diese Langlebigkeit ist, dass es sich bei den vermeintlichen Blütenblättern um weiß gefärbte Kelchblätter handelt, während die eigentlichen Kronblätter zu unscheinbaren Nektarblättern umgebildet sind. Die Schneerose ist eine altbekannte Gift und Heilpflanze. Die in allen Teilen der Pflanze enthaltenen herzwirksamen Gykoside können zu schweren Vergiftungen führen. Die getrocknete und geriebene Wurzel kann als Niespulver und Beimengung zu Schnupftabak verwendet werden, deswegen der Name Nieswurz. 

Die Schneerose bevorzugt frische bis mäßig trockene, nährstoff- und kalkreiche Böden. Sie ist die namensgebende Art des Schneerosen-Fichten-Tannen-Buchenwaldes (Helleboro-Fagetum). Im Nationalpark ist sie in allen Kalk- Buchenwaldgesellschaften von sehr frisch (Aceri- Fagetum) bis eher trocken (Carici-Fagetum) häufig vertreten. Auch im Schneeheide-Rotkiefernwald (Erico- Pinetum sylvestris), Rostseggenrasen (Caricion ferrugineae) sowie in den kalkalpinen Fels- und Schuttrasen (Seslerion coeruleae) ist sie immer wieder anzutreffen. 

Die Schneerose kommt im Nationalpark Kalkalpen häufig vor. Sie wird wie alle Buchenwaldpflanzen sehr vom Vordringen der Buchen- und Buchenmischwälder profitieren, welches mit der zunehmenden Waldwildnis im Nationalpark zu erwarten steht.