Fauna Gelbbauchunke

Gelbbauchunke © Marek & NeffeGelbbauchunke

Bombina variegata
Taxon-ID: 162553

Bergunke, Feuerkröte (A, CH, D)
Yellow-bellied Toad (GB)
Ululone variegato (I)
Geelbuikvuurpad (NL)
Gorski urh (SLO)
Sapo de agua (E)
Sonneur a pieds epais (F)

Charakteristik:  Schmutzigbraune bis lehmig-gelbe Oberseite, graue Unterseite mit auffälligen gelben Flecken; flach wirkend; eine runde Schnauze und herzförmige Pupillen sind weitere Merkmale der Gelbbauchunke.

Lebensraum: Im Berg- und Hügelland an feuchten Stellen, wobei sie neu entstandene Gewässer, Wasserfurchen, Gräben und Lacken (Suhlen) rasch besiedelt. Sie schätzt die Sonne und kommt auch mit austrocknenden Gewässern zurecht.

Verhaltensweisen: Ab April an den Laichgewässern zu finden, wobei dies von der Höhenlage stark abhängig ist. Bei Gefahr nimmt die Unke eine Abwehrhaltung ein, die "Kahnstellung" genannt wird. Sie drückt die Wirbelsäule durch und schlägt die Beine über dem Körper zusammen, was wie ein Kahn wirkt. Hierbei werden die gelben Flecken der Unterseite zur Abwehr (Warnfarbe!) gezeigt.

In den intensiv genutzten Tallagen Mitteleuropas ist die Gelbbauchunke selten geworden und vielerorts bereits verschwunden. Dies gilt seit einigen Jahren auch für das Alpenvorland. Im Gebiet des Nationalpark Kalkalpen ist sie aber noch weit verbreitet und der intakte Bestand gewinnt zunehmend für Oberösterreich an Bedeutung.

Die glatte und marmoriert wirkende Bauchseite der nur vier bis fünf Zentimeter großen Unke ist auffällig gelb bis gelborange gefärbt und mit größeren dunklen Flecken durchsetzt. Die gelb-schwarze Zeichnung dient als Warntracht und signalisiert Ungenießbarkeit. Bevorzugter Lebensraum sind seichte und besonnte Gewässer mit einem schlammigen Untergrund. Bei Gefahr tauchen sie rasch ab, ihre schlammfarbene Körperoberseite dient dabei vorzüglich als Tarnung. Gelbbauchunken können selbst Kleinstgewässer nutzen, so findet man sie regelmäßig in nur zeitweise mit Wasser gefüllten Mulden, Wagenradspuren und selbst in Tritttümpeln des Weideviehs. Seichte, warme Gewässer sind reich an Kleintieren, die der Unke als Nahrung dienen.

Die erwachsenen Tiere überwintern eingegraben im Boden von Oktober bis März/April. Der Laich umfasst bis zu 100 Eier und nach acht Tagen schlüpfen die Kaulquappen. Eine besondere Anpassung ist das mehrmalige Laichen im Laufe des Sommers. Damit kann den unbe- ständigen Kleingewässern, die oft austrocknen, erfolgreich begegnet werden.

Das Verbreitungsgebiet umfasst Zentral-, Süd- und Osteuropa. Im Alpenraum kann man sie bis auf eine Höhe von 2.000 Meter antreffen.

Typische natürliche Habitate im Nationalpark sind kleine Tümpel in Waldlichtungen, im besonderen die zahlreich im Gebiet vorkommenden Sulen der Rothirsche. Als wärmeliebende Amphibienart folgt sie gerne in den waldfreien Kulturlandschaftsraum des Menschen. Im Nationalpark Kalkalpen findet man sie deswegen gehäuft in den besonnten Tümpeln der Almen.
Gelbbauchunke