Flora Alpenveilchen

Alpenveilchen © StücklerAlpenveilchen

Cyclamen purpurascens
dt.: Zyklame, Europäisches Alpenveilchen
frz.: cyclamen d’europe
ital.: ciclamino delle alpi
engl.: cyclamen

 

Die Zyklame oder Alpenveilchen wird aufgrund ihrer attraktiven Blüte und schönen Blätter auch als Zierpflanze verwendet. Aus botanischer Sicht handelt es sich um kein Veilchen, sondern um ein Primelgewächs. Die Zyklame kommt in der montanen Höhenstufe vor und ist wie die Schneerose eine typische Art der Kalk-Buchenwälder.

Ein unverwechselbares Merkmal der Zyklame ist die oberseits weisse Zeichnung und unterseits intensiv dunkelpurpurne Farbe der lang gestielten, rundlichen bis herzförmigen Blätter. Die auf den ersten Blick ähnlichen Blätter der Haselwurz (Asarum europaeum) haben keine Zeichnung und sind unterseits grün. Der Name Alpenveilchen dürfte auf die nickenden Blüten der Zyklame bezogen sein, die wegen ihrer aufwärtsgebogenen Blütenblätter entfernt an eine Veilchenblüte erinnern. Die Blüten sitzen einzeln am Ende von maximal 15 cm hohen, braunroten, blattlosen Stängeln und haben einen intensiven Duft. Die Blütenfarbe ist Hellrosa bis Karminrot und nicht so violett wie der gleichnamige Farbton. Die Blütezeit reicht von Juli bis Oktober. Zur Fruchtreife rollen sich die Stängel spiralig ein und ziehen die reifenden Kapseln zur Erde, wo die Samen von Ameisen verbreitet werden. Die Gattungsbezeichnung leitet sich von gr. kyklos = Kreis ab, und nimmt Bezug auf die rundliche Wurzelknolle. Diese Knolle enthält giftige Saponine, deren wichtigstes das Cyclamin ist. Während der Verzehr von rohen Zyklamen-Knollen für einen Menschen tödlich enden würde, werden sie von Wildschweinen angeblich sehr gerne gefressen. Aufgrund der korkgeschützten Knolle und der derben Blätter kann die Zyklame Trockenheit recht gut ertragen.

Die Zyklame bevorzugt frische bis mäßig frische, nährstoff- und basenreiche, kalkhältige Böden.

Im Vergleich zur Schneerose, mit der sie oft gemeinsam vorkommt, benötigt sie etwas mehr Sommerwärme und geht daher nicht so hoch hinauf und nicht so sehr ins Feuchte wie diese. Im Nationalpark wächst die Zyklame vor allem in Buchenwaldgesellschaften von frisch (Helleboro-Fagetum) bis eher trocken (Seslerio-Fagetum), sowie im Schneeheide-Rotföhrenwald (Erico-Pinetum sylvestris).

Die Zyklame ist im Nationalpark eine vergleichsweise häufige Art. Sie wird wie alle Buchenwaldpflanzen sehr vom Vordringen der Buchen- und Buchenmischwälder profitieren, welches mit der zunehmenden Waldwildnis im Nationalpark einhergehen wird.