Steinadler Nahrungsanalysen und Bruterfolg

Nahrungsanalysen und Bruterfolg des Steinadlers im Nationalpark Kalkalpen

Jungvogel am Horst © WeigandSteinalder-Horst in Felswand © Weigand

 

 

 

 

 

 

Die 11 bekannten Steinadler-Horste werden seit 2007 jährlich auf Bruterfolg kontrolliert, mit besonderer Berücksichtigung jener in der Borkenkäfer-Managementzone. Während im Jahr 2008 gleich drei und im Jahr 2009 kein besetzter Horst bestätigt werden konnte, war im Jahr 2010 zumindest ein bekannter Horst im Hintergebirge wieder belegt und der Jungvogel ist auch nachweislich flügge geworden. Im Jahr 2011 gibt es ebenfalls einen sicheren Bruterfolgsnachweis: im Gebiet Größtenberg West wurden zwei Altvögel mit einem Jungvogel im Flug und mit Bettelrufen beobachtet. Das Revier Sengsengebirgs-Südseite war in den beiden Jahren 2010 und 2011 ebenfalls besetzt, ein sicherer Bruterfolg konnte jedoch nicht erbracht werden.

Edi Knoll steigt zum unbesetzten Adlerhorst auf um die Nahrungsreste für spätere Bestimmung zu entnehmen © WeigandAnfang September 2011 sind mit alpinistischer Unterstützung durch den Sierninger Höhlenverein die Großnahrungsreste aus den besetzten Horsten eingesammelt worden. Die Nahrungsreste wurden nachfolgend von Jürgen Plass (Biologiezentrum Linz) wissenschaftlich determiniert (siehe Abbildung). Fachlich begleitet wird das Steinadler-Programm durch den Ornithologen Konsulent Norbert Pühringer. Die aktuellen Daten stärken das bisherige Ergebnis, nämlich dass der Steinadler im waldreichen Gebiet des Nationalpark Kalkalpen grundsätzlich ein sehr breites Nahrungsspektrum nutzt und im Besonderen auf junge Gämsen fokussiert ist. Im Vergleich zum zentralen Alpenraum liegt demnach ein gravierender Unterschied vor, denn dort schlägt der Adler vorzugsweise Murmeltiere.

Nahrungsreste aus Steinadlerhorst im Nationalpark Kalkalpen © WeigandNahrungsreste im Steinadler-Horst Hintergebirge des Jahres 2010. Determination: Jürgen Plass & Norbert Pühringer, Foto: Erich Weigand.