Wieder Luchsnachwuchs im Nationalpark Kalkalpen

Freias Nachwuchs aus 2013 © Michael Kronsteiner

 „Die Welpen, zwei Weibchen und ein Männchen, sind gesund und wohlauf“, teilte das im Auftrag der Arbeitsgruppe LUKA (Luchs Kalkalpen) entsandte Expertenteam, bestehend aus Mag. Agnes Haymerle und Dr. Georg Rauer vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie, DI Christian Fuxjäger vom Nationalpark Kalkalpen sowie Ing. Michael Kronsteiner von den Österreichischen Bundesforsten, mit. In der Arbeitsgruppe LUKA sind der Nationalpark Kalkalpen, der OÖ Landesjagdverband, das Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Uni Wien ebenso vertreten wie der Naturschutzbund, der WWF und die Österreichischen Bundesforste. Die Arbeitsgruppe LUKA hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine überlebensfähige Luchspopulation in den nördlichen Kalkalpen zu etablieren.

Das kurzzeitige, etwa halbstündige Aufsuchen der Wurfhöhle, der Fang und die Untersuchung der Jungtiere sind nötig, um Erkenntnisse über Wurfgröße, Geschlechterverhältnis, Gesundheit und Genetik der Jungluchse zu erhalten. Da Luchsin Freia einen Halsbandsender trägt, konnte ihre Wurfhöhle mittels VHF-Handpeilung entdeckt werden. „Freia hat ihre Welpen erst im letzten Moment verlassen. Die Luchsin war sichtlich aufgeregt, eine Gefahr bestand für die Tiere aber zu keiner Zeit“, berichtete Projektleiter DI Fuxjäger. Nach dem für die Luchsin unliebsamen Besuch hat die Katze ihre Jungen in ein neues Versteck verbracht. Die Freude bei den Artenschützern ist groß, weil die Reproduktion zu gelingen scheint.

 „Die Luchse sind Schutzgüter und Botschafter unseres Waldnationalparks und unserer einzigartigen Nationalpark Kalkalpen Region. Mit dem neuerlichen Luchsnachwuchs steigt die Chance, dass sich die Tiere etablieren. Es liegt nun an uns Menschen, ob wir den Luchsen ein Leben in freier Wildbahn ermöglichen“, freut sich Nationalpark Direktor Dr. Erich Mayrhofer über den Zuwachs.

 "Die ausgewilderten Luchse haben sich im vergangenen und heurigen Jahr bestens vermehrt und gezeigt, dass sie überleben können. Aus Sicht der oö. Jägerschaft ist daher genug aktiv für diese Wildart getan worden. Jetzt muss das Augenmerk auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen dem Beutegreifer Luchs und seinen Beutetieren gelegt werden", erklärte LJM ÖR Sepp Brandmayr zum Thema Luchsnachwuchs im Umfeld des Nationalpark Kalkalpen.

Mit großer Freude nehmen auch der Naturschutzbund und der WWF die Geburt von drei weiteren Luchsen im Nationalpark Kalkalpen zur Kenntnis. „Der Luchs ist ein faszinierendes Wildtier, das perfekt in das Wildniskonzept des Nationalpark Kalkalpen passt. Damit steigt die Chance, dass eine überlebensfähige Population hier auf Dauer Fuß fassen kann und die naturnahen Wälder dieser Region durchstreift. Wenn man allerdings die hohe Ausfallsrate bei Jungluchsen einrechnet, ist der Weg dahin noch lange nicht geschafft und die Arbeitsgruppe LUKA wird sich nach wie vor für die scheuen Waldkatzen einsetzen müssen. Damit folgt Österreich ja auch einem wichtigen Auftrag der Europäischen Union zur Erhaltung dieses seltenen Beutegreifers“, so Josef Limberger, Obmann des Oö. Naturschutzbundes.

„Jetzt ist es wichtig, den sensiblen Bestand der oberösterreichischen Luchse mit weiteren Freilassungen in den angrenzenden Bundesländern zu stärken. Die rasche natürliche Vermehrung bestätigt für den WWF auch die hervorragende Eignung der Alpen hinsichtlich Lebensraum und Nahrungsangebot. Die Luchse leisten ihren Beitrag, nun liegt der Ball bei uns“, macht sich Christina Reisenbichler vom WWF für noch mehr Engagement für die Beutegreifer stark.

Für Anfragen zum Projekt Bestandstützung Luchs in den oberösterreichischen Kalkalpen stehen zur Verfügung:
Ansprechpartner Nationalpark Kalkalpen: DI Christian Fuxjäger, Tel.: 0664/8539822
Ansprechpartner OÖ Landesjagdverband: Mag. Christopher Böck, Tel.: 07224/20083-16
Ansprechpartner NATURSCHUTZBUND Oberösterreich, Tel.: Josef Limberger, Tel. 0664/5130816
Ansprechpartner ÖBf AG, Forstbetrieb Steyrtal, FM DI Harald Greifenender, Tel. 07584/3201
Ansprechpartner Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie: Dr. Georg Rauer, Tel. 0664/6219419

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Luchsjunge in der Wurfhöhle © Haymerle Drei Jungluchse in der Wurfhöhle, © Agnes Haymerle 
Luchsjunges © Haymerle Die Jungluchse wurden untersucht und ihr Geschlecht bestimmt, © Agnes Haymerle 
Junges von Luchsin Freia © Michael  Kronsteiner  Jungluchs, © Michael Kronsteiner 
Freias Nachwuchs aus 2013 © Michael Kronsteiner Eine "Handvoll" Luchs, © Michael Kronsteiner 

09.07.2013