Fauna Steinadler

Steinadler © Nationalpark KalkalpenSteinadler

Aquila chrysaetos

Orel skalní (CZ)
Aguila real (E)
Aigle royal (F)
Kotka (FIN)
Szirti sas (H)
Aguia real(P)
Kungsörn (S)
Golden Eagle (GB)
Aquila reale (I)
Steenarend (NL)
Planinski orel (SLO) 

Status, Gefährdung und Schutz:
Status Nationalpark Kalkalpen        Brutvogel, nicht häufig
Status Oberösterreich                    sehr seltender Brutvogel
Rote Liste Österreich (2005)          Gefährdung droht  
Bestand in Europa (2003)              europaweit selten
Schutzverantwortung für Österr.    stark verantwortlich
Vogelschutz-Richtlinie der EU          Anhang I
Jagdgesetz OÖ                              ganzjährig geschont     

Kennzeichen: Gefieder einheitlich dunkelbraun mit goldgelbem Nacken, nur Jungtiere mit weißen Flecken im Flugbild. Schwanzfedern braun mit undeutlichen Bändern, bei Jungtieren weiß mit breiter, dunkler Endbinde.

Brut: beginnt im März bis April; bei uns meist in unzugänglichen Felshängen, die Nester liegen unterhalb der Jagdgebiete, um die Beute besser antransportieren zu können!

Nahrung: Da in den Nördlichen Kalkalpen das Murmeltier fehlt, ist hier die Nahrungsbasis dürftiger. Erbeutet werden unter anderem Kleinsäuger, Vögel, Schlangen, Reh- und Gamskitze. Das regelmäßige Ergreifen von Jungfüchsen ist vermutlich von ökologischer Relevanz. Vor allem im Winter spielt Aas eine entscheidende Rolle.

Beobachtungstipp: In den frühen Nachmittagsstunden nutzt er gern die vorhandene Thermik zum Segeln. Kolkraben "verwarnen" oft mit lautem "rob rob rob" vor dem Adler und versuchen gleichzeitig, unter spiraligem Hochschrauben ihn zu überfliegen, um ihn dann mittels Scheinangriffen von oben "necken" zu können.

Sonstiges: Früher gefährdet durch Ausrottungstendenzen des Menschen; derzeit gefährdet durch Lebensraumverlust wegen der Zersiedelung des Naturraumes durch den Menschen sowie hierdurch die Verringerung des Nahrungsangebotes; als oberstes Glied in der Nahrungskette auch durch Anreicherung von Schwermetallen ... Problematisch ist auch die Störung am Horst bzw. in Horstnähe durch Fluggeräte!

Der Steinadler ist der größte in den Nördlichen Kalkalpen brütende Greifvogel. Der Nationalpark beherbergt drei Reviere (Brutpaare). In den letzten Jahren konnten auch immer wieder kleine Gruppen von einfliegenden Jungvögeln beobachtet werden.

Die Körperlänge misst 80 bis 93 cm, die Flügelspannweite 190 bis 225 cm. Altvögel sind sehr dunkel gefärbt, der Hinterkopf ist goldbraun. Jungvögel weisen eine breite weiße Schwanzbasis und ein auffälliges, weißes Feld in den Arm- und Handschwingen auf. Mit zunehmendem Alter geht die Ausdehnung dieser weißen Gefiederpartien zurück, erst mit etwa fünf Jahren sind die Vögel ausgefärbt und geschlechtsreif.

In Mitteleuropa war der Steinadler früher auch in den Tieflagen anzutreffen. Heute ist er aufgrund der einst intensiven Greifvogelverfolgung auf den Alpenbogen beschränkt. Dank strenger Schutzmaßnahmen haben sich in den letzten Jahren die Bestände in den Alpen wieder gut erholt und die Besiedelung ist hier wieder nahezu flächendeckend. Steinadler brauchen zur Pirschjagd offene, baumarme Flächen mit einem hohen Angebot an mittelgroßen Beutetieren bis zirka fünf Kilogramm. Die bevorzugten Jagdflächen liegen oberhalb derWaldgrenze. Almen, Windwurf- und Schlagflächen bieten innerhalb der Waldstufe geeignete Jagdreviere. 
Die Horste liegen in den Nördlichen Kalkalpen durchwegs in Felswänden, zum Teil auch in winzigen Waldfelsen, während Baumhorste derzeit nicht bekannt sind. Aus Gründen des Beutetransportes brüten Steinadler, wenn möglich, tiefer als die bevorzugten Jagdflächen liegen.

Der Gesamtbestand Oberösterreichs wird auf 20 bis 30 Paare geschätzt.