Käfer

Schmalbock © Schorger

Die Käfer im Nationalpark Kalkalpen

Mit rund 7.400 Arten in Österreich zählen die Käfer zur dritt-artenreichsten Insektengruppe. Viele Arten sind hoch spezialisiert und auf sehr spezielle und kleinräumige Lebensräume angewiesen. Eine bemerkenswert hohe Zahl hat sich auf Waldlebensräume und hier besonders auf das Holz von bereits abgestorbenen Bäumen spezialisiert. Solche Lebensräume gibt es in Mitteleuropa nur mehr in sehr abgeschiedenen, forstwirtschaftlich schwierig zu bearbeitenden Gebieten. Aber besonders in diesen reliktären Naturwaldinseln haben sich die meisten der hoch spezialisierten Käferarten, die die Fachwelt als „Urwaldreliktarten“ bezeichnet, bis heute gehalten. Viele dieser besonderen Raritäten sind im Nationalpark Kalkalpen heimisch und deren Besiedlungsdichte erhöht sich durch die stetig zunehmende Waldwildnis mit viel totem Holz. Die bekannteste im Nationalpark heimische holzbewohnende Käferart ist der Alpenbock. Neben dieser kommen im Nationalpark noch zwei weitere holzbewohnende Naturschutzzielarten der Europäischen Union mit der höchsten Schutzkategorie (Anhang II der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) vor: der Scharlach-Plattkäfer und der Gekörnte Bergwald-Bohrkäfer.

Im Kreis der Coleopterologen („Käfer-Forscher“) ist die Region des Nationalpark Kalkalpen vor allem durch etliche Raritäten innerhalb der Familie Laufkäfer bekannt. Es handelt sich hier zumeist um Endemiten, also um Arten die weltweit geografisch nur in einem sehr eng begrenzten Gebiet vorkommen. Eine solche Art ist zum Beispiel der Selmann-Grabkäfer, der nur für die nördlichen Kalkalpen im Ostalpenraum bekannt ist. Die kleinräumigste Verbreitung zeigt der Höhlenlaufkäfer Arctaphaenops muellneri, sein Vorkommen beschränkt sich auf die beiden Gebirgsgruppen des Nationalpark Kalkalpen.

Das Wissen um die Käferfauna im Gebiet des Nationalpark Kalkalpen geht vorwiegend auf das Engagement ehrenamtlich tätiger Forscher zurück. Viele der bemerkenswerten Funde sind vom einstigen Schuldirektor von Reichraming, Konsulent Heinz Mitter, publiziert. In den letzten Jahren meldeten weiters die Tiroler Manfred Kahlen und Andreas Eckelt sowie Andreas Link (Linz) viele ihrer wertvollen Beobachtungen der Nationalpark-Verwaltung.

Datei herunterladen: PDFHolzbewohnende Käfer  Bericht Vielfalt Natur (download 1,8 MB)

Datei herunterladen: PDFDer Höhlenlaufkäfer im Nationalpark Kalkalpen Steckbrief (download 728 KB)

Datei herunterladen: PDFHirschkäfer mit und ohne Geweih   Bericht Aufwind (download 874 KB)