Konsulent Josef Weichenberger stöberte im Auftrag des Nationalpark Kalkalpen monatelang in historischen Aufzeichnungen. Bei seinem Vortrag werden die Waldnutzungsgeschichte und die Holzgraben-Geschichten wieder lebendig.
Vortrag von Konsulent Josef Weichenberger
22. Mai 2025 in der Villa Sonnwend National Park Lodge, Roßleithen
Der Holzgraben ist ein besonders abgeschiedenes Tal zwischen dem Hengstpass und Unterlaussa im südlichen Nationalpark Kalkalpen. Der Wald wurde aber stets auf vielfältige Weise genutzt und die beiden Almen dort sind ein halbes Jahrtausend alt.
Eintritt zum Vortrag ist frei.

Die Abgeschiedenheit und Steilheit des Geländes forderte von den hier tätigen und lebenden Menschen besondere Entbehrungen. Speziell im Winter, weil ein Fortkommen durch die oftmaligen Lawinen, die die Wege verlegten, nicht möglich war.
In der Gegend rund um den Holzgraben dominieren bei den Berufen die Holzknechte und Köhler und die mit der Eisenverarbeitung Tätigen. In der Urmappe ist um 1826 im Holzgraben ein fahrbarer Weg zu Kohlplätzen eingezeichnet und der Berg Astein wurde als Arzberg bezeichnet, was in der Vergangenheit „Erzberg“ meinte. „Die Menschen waren zwar froh eine Arbeit zu haben, sie waren aber allesamt sehr arm. Immer wieder verunglückten Holzknechte bei den Schlägerungsarbeiten in den steilen Hängen. Auch viele andere tödliche Unfälle sind belegt, wie den Sterbebüchern zu entnehmen ist“, schildert der pensionierte Archivar und Nationalpark Ranger Konsulent Josef Weichenberger. Er stöberte im Auftrag des Nationalpark Kalkalpen monatelang in historischen Aufzeichnungen, alten Gendarmerieprotokollen, sichtete Zeitungsartikel u. Kirchenbücher. So werden die Waldnutzungsgeschichte und die Holzgraben-Geschichten wieder lebendig.