TIERE

Säugetiere im Nationalpark Kalkalpen

Gams im Fels © Sieghartsleitner

Im Nationalpark Kalkalpen sind mittlerweile 43 Arten bestätigt und mindestens sechs weitere dürften wahrscheinlich vorkommen bzw. zeitweise auftreten. Mit 17 Arten stellen die Fledermäuse den Hauptanteil, wobei die eng an den Lebensraum Wald angepassten Arten, die Mops- und die Bechstein-Fledermaus, zu den Charakterarten des Nationalpark Kalkalpen zählen. Die Kleine Hufeisennase stufen Experten aufgrund der im Nationalpark beobachteten Wochenstube als überregional bedeutend ein.

Mit der Rückkehr des Luchses Ende der 90er Jahre und dem erst vor wenigen Jahren zugewanderten Fischotter treten nun neben dem Steinadler zwei weitere große Beutegreifer auf, die ursprünglich heimisch waren und wieder die Rolle der natürlichen Regulation von Lebensgemeinschaften im Gebiet des Nationalpark nachhaltig gestalten. Der Mensch kann sich somit zumindest in Teilbereichen in seiner Regulationsfunktion um das Schalenwild (Rothirsch, Gämse, Reh) zurücknehmen. Aufgrund der geomorphologischen Lage und insbesondere durch die schneereichen Winter fehlen im Nationalpark Kalkalpen mehrere bekannte Säugetierarten der Alpen, so unter anderem der Steinbock, das Murmeltier und die Wildkatze. (Mögliche Wildkatze fotografiert November 2014)

Luchs im Nationalpark Kalkalpen ©Sonvilla_Graf OG

Der Luchs in den Kalkalpen

Der Luchs ist in der Flora-Fauna-Habitat-Richtline der EU aufgeführt und eine EU weit streng geschützte Art. Um mehr Daten und Informationen über den Luchs im Nationalpark zu erhalten, führt der Nationalpark Kalkalpen seit 1998 ein Luchsmonitoring durch. 

Druckwerke des Nationalpark Kalkalpen

Datei herunterladen: PDFBären sind im Land

Datei herunterladen: PDFDer Hausdachs 
Datei herunterladen: PDFRehe - die unbekannten Wesen
Datei herunterladen: PDFParadiesische Zustände?
Datei herunterladen: PDFVom Luchs
 


Schmetterlinge im Nationalpark Kalkalpen

Eschenscheckenfalter © Erich Weigand

Schmetterlinge stellen mit ca. 2800 Arten in Oberösterreich eine der artenreichsten tierischen Organismengruppen dar. Das Zentrum regionaler Artenvielfalt findet sich im Gebiet des Nationalpark Kalkalpen. Aktuell sind 1560 Schmetterlingsarten nachgewiesen und in den unmittelbar angrenzenden Tallagen des Nationalparks leben weitere rund 200 Arten. Eine international bedeutende Vielfalt die durch teils einzigartige bzw. seltene Lebensräume mitgetragen wird! Auf Grund des hohen Natürlichkeitsgrads sowie der bemerkenswerten geomorphologischen und orographischen Verhältnisse finden sich im Gebiet bedeutende Refugialgebiete für Schmetterlinge, darunter auch eine Reihe international geschützter oder landesweit gefährdeter Arten. Der Kenntnisstand über Schmetterlinge kann im Vergleich zu anderen wirbellosen Tieren bereits als relativ gut angesehen werden. Für diesen überdurchschnittlich hohen Informationsstand ist die traditionelle Orientierung überwiegend ehrenamtlich motivierter, privater Forscher verantwortlich, eine Forschungstätigkeit die teils über 100 Jahre zurückreicht. Im Besonderen sind es Insektenkundler der Entomologischen Arbeitsgemeinschaften Steyr und Gmunden, die gerade auch seit Bestehen des Nationalparks sehr aktiv sind: Mag. Herbert Kerschbaumsteiner (Steiermark), Dr. Martin Schwarz (Linz),  Roland Mayrhofer (Steyr), August Pürstinger (Kirchdorf/Krems), Norbert Pöll (Bad Ischl), Franz Pühringer (St. Konrad) und unvergesslich Josef Wimmer † (Steyr) und Friedrich Stöckl † (Vorchdorf) . Die besondere Vielfalt der heimischen Schmetterlingswelt wurde von Dr. Peter Huemer (Tiroler Landesmuseum, Innsbruck) populärwissenschaftlich aufgearbeitet und ist im Buch "Schmetterlinge - Vielfalt durch Wildnis" nachzusehen.
In den vergangenen Jahren wurde besonders die Schmetterlingsfauna der Kulturlandschaft des Nationalpark (Almen, Wiesen) untersucht und daraus konkrete Managementmaßnahmen abgeleitet (Dr. Patrick Gros, Haus der Natur in Salzburg). 

Druckwerke des Nationalpark Kalkalpen

Schmetterlinge - Neue Raritäten im Nationalpark Kalkalpen    Bericht in Vielfalt Natur 2020

Datei herunterladen: PDFWanderfalter
Datei herunterladen: PDFSchmetterlinge im Nationalpark Kalkalpen  
 

Schmetterlinge - Vielfalt durch Wildnis
Populärwissenschaftliches Buch über Schmetterlinge im Nationalpark Kalkalpen 

Titelseite Schmetterlingsbuch © Weigand, MayrWer hätte gedacht, dass der Nationalpark Kalkalpen mehr als 1.500 verschiedene Schmetterlingsarten beherbergt? Dieses Gebiet von rund 200 Quadratkilometern gilt als eines der letzten großflächigen Wildnisgebiete Mitteleuropas, geprägt von naturnahen Wäldern, unverbauten Wildbächen und ursprünglicher Gebirgslandschaft. Vielerorts verschollene Schmetterlinge finden hier ein letztes Rückzugsgebiet und viele von ihnen lassen sich noch häufig beobachten. Vom talnahen Schlucht- und Auwald, über alpine Grasmatten und Felsbiotope zu den sanften Almen und Wiesen: Anhand von über 20 charakteristischen Lebensräumen wird in diesem Buch die jeweils typische Schmetterlingsfauna dargestellt. So wird das Buch zum wertvollen Begleiter bei Wanderungen in den Ostalpen und speziell im Gebiet des Nationalpark Kalkalpen.

Autoren: Peter Huemer, Peter Buchner, Josef Wimmer & Erich Weigand
Buch im Format 17 x 24 cm, 320 Seiten, 700 Abbildungen / Fotos (bildband-ähnlich aufgebaut), hart gebunden
Geeignet für ein naturinteressiertes Publikum, populärwissenschaftlich

Verlag Trauner GmbH, 2014
ISBN978-3-99033-261-0

BUCHBESPRECHUNG

Das Buch ist in den Nationalpark Shops und im eShop um Euro 19,90 erhältlich!


Vögel im Nationalpark Kalkalpen

Weißrückenspecht © Norbert Pühringer 

Seit Bestehen des Nationalpark Kalkalpen konnten bislang 115 Vogelarten dokumentiert werden, wovon drei Arten – das Steinhuhn (Alectoris graeca), der Mönchsgeier (Aegypius monachus) und der Habichtskauz (Strix uralensis) - nur mehr aus früheren Aufzeichnungen (Brittinger 1866 bzw. Hinterberger 1854) bestätigt sind und sechs weitere Arten (Wasservögel) zu Brutvögeln der Tallagen zählen. Von den 103 Arten der montanen und subalpinen Stufe brüten 79 (60 mit Brutnachweis). Bei weiteren sieben Arten besteht ein mögliches Brutvorkommen, vier Arten zählen zu den Brutvögeln der Umgebung und 16 sind Gäste bzw. Durchzügler. Ein Brutnachweis der Feldlerche (Alauda arvensis) konnte nicht mehr erbracht werden. Auch die Mehlschwalbe (Delichon urbica), die in den 80er Jahren noch auf der Ebenforstalm gebrütet hat, dürfte derzeit im Reichraminger Hintergebirge nicht mehr als Brutvogel vorkommen.
39 der 103 Arten gelten in Oberösterreich in ihrem Bestand als gefährdet, fünf Arten sogar als stark gefährdet. Der Wanderfalke (Falco peregrinus) war vor einigen Jahren noch als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Mindestens 24 der 115 nachgewiesen Arten scheinen im Anhang I der Vogelschutzrichtlinie der Europäischen Union auf.

Der Weißrückenspecht ist die seltenste Spechtart im Ostalpenraum und gilt als bedeutendste Vogelart des Nationalpark Kalkalpen. Wegen der strikten Bindung an starkes Laubbaum-Totholz beschränkt sich sein Vorkommen auf sehr naturnahe Laub- und laubwalddominierte Mischwälder. Er handelt sich um eine ausgeprägte Indikatorart für Urwälder. Weitere Charakterarten des Nationalpark Kalkalpen sind der Zwergschnäpper, Grauspecht, Raufuß- und Sperlingskauz sowie Halsbandschnäpper, Wespenbussard und das Auerhuhn. 

Von den einst heimischen und vom Menschen verdrängten Arten sind der Steinadler und der Wanderfalke wieder dauerhaft zurück gekehrt und die Rückkehr des Habichtskauzes darf bereits in naher Zukunft erwartet werden. Weiterhin verschollen sind unter anderem die Felsenschwalbe und der Flussuferläufer. Als ein neuzeitlicher Einwanderer gilt der Schwarzstorch, der im Nationalpark zunehmend zu beobachten ist.

Artenliste der Vögel im Nationalpark Kalkalpen

Deutscher Artname Wissenschaftlicher Name
Alpenschneehuhn  Lagopus mutus 
Auerhuhn  Tatrao urogallus 
Bartgeier  Gypaetus barbatus
Baumfalke  Falco subbuteo 
Birkhuhn  Tetra tetrix 
Braunkehlchen  Saxicola rubetra 
Buntspecht  Dendrocopos major
Dreizehenspecht  Picoides tridactylus
Eichelhäher  Garrulus glandarius
Eisvogel  Alcedo atthis
Flussuferläufer Actitis hypoleucos
Graureiher Ardea cinerea
Grauschnäpper  Muscicapa striata 
Grauspecht Picus canus
Habicht Accipiter gentilis
Halsbandschnäpper  Ficedula albicollis 
Haselhuhn Bonasa bonasia
Hohltaube Columba oenas
Neuntöter  Lanius colluro 
Raufußkauz Aegolius funereus
Schlangenadler Cicaetus gallicus
Schwarzspecht  Dryocopus martius 
Schwarzstorch Ciconia nigra
Sperlingskauz  Glaucidium passerinum
Steinadler  Aquila chrysaetos 
Sperber Accipiter nisus
Uhu Bubo bubo
Waldkauz  Strix aluco 
Waldschnepfe Scolopax rusticola
Wanderfalke  Falco peregrinus 
Wasseramsel Clincus clincus
Weißrückenspecht  Picoides leucotus 
Wespenbussard Pernis apivorus
Wiesepieper  Anthus pratensis 
Ziegenmelker Caprimulgus europaeus

Druckwerke des Nationalpark Kalkalpen 

Datei herunterladen: PDFZirbengärtner des Gebirges
Datei herunterladen: PDFJäger auf leisen Schwingen
Datei herunterladen: PDFAkrobaten der Lüfte
Datei herunterladen: PDFFlug über die Alpen
Datei herunterladen: PDFTarnen und Täuschen
Datei herunterladen: PDFDer Fastenvogel
Datei herunterladen: PDFSpechte, Eulen und Schnäpper
Datei herunterladen: PDFEin Leben mit Totoholz
Datei herunterladen: PDFSeltene Sänger
Datei herunterladen: PDFBartgeier in den Kalkalpen - eine Illusion?
Datei herunterladen: PDFDie Nahrung des Steinalders im Nationalpark
Datei herunterladen: PDFDer Steinadler-Symbol des Nationalpark Kalkalpen
Datei herunterladen: PDFKein Auerhuhn ohne Heidelbeere
Datei herunterladen: PDFAuf breiten Schwingen ins Asyl
Datei herunterladen: PDFDer Vogel mit dem langen Gesicht
 

 

Käfer im Nationalpark Kalkalpen

Käfer, Rehschröter ©_Weigand

Mit rund 7.400 Arten in Österreich zählen die Käfer zur dritt-artenreichsten Insektengruppe. Viele Arten sind hoch spezialisiert und auf sehr spezielle und kleinräumige Lebensräume angewiesen. Eine bemerkenswert hohe Zahl hat sich auf Waldlebensräume und hier besonders auf das Holz von bereits abgestorbenen Bäumen spezialisiert. Solche Lebensräume gibt es in Mitteleuropa nur mehr in sehr abgeschiedenen, forstwirtschaftlich schwierig zu bearbeitenden Gebieten. Aber besonders in diesen reliktären Naturwaldinseln haben sich die meisten der hoch spezialisierten Käferarten, die die Fachwelt als „Urwaldreliktarten“ bezeichnet, bis heute gehalten. Viele dieser besonderen Raritäten sind im Nationalpark Kalkalpen heimisch und deren Besiedlungsdichte erhöht sich durch die stetig zunehmende Waldwildnis mit viel totem Holz. Die bekannteste im Nationalpark heimische holzbewohnende Käferart ist der Alpenbock. Neben dieser kommen im Nationalpark noch zwei weitere holzbewohnende Naturschutzzielarten der Europäischen Union mit der höchsten Schutzkategorie (Anhang II der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) vor: der Scharlach-Plattkäfer und der Gekörnte Bergwald-Bohrkäfer.

Im Kreis der Coleopterologen („Käfer-Forscher“) ist die Region des Nationalpark Kalkalpen vor allem durch etliche Raritäten innerhalb der Familie Laufkäfer bekannt. Es handelt sich hier zumeist um Endemiten, also um Arten die weltweit geografisch nur in einem sehr eng begrenzten Gebiet vorkommen. Eine solche Art ist zum Beispiel der Selmann-Grabkäfer, der nur für die nördlichen Kalkalpen im Ostalpenraum bekannt ist. Die kleinräumigste Verbreitung zeigt der Höhlenlaufkäfer Arctaphaenops muellneri, sein Vorkommen beschränkt sich auf die beiden Gebirgsgruppen des Nationalpark Kalkalpen.

Das Wissen um die Käferfauna im Gebiet des Nationalpark Kalkalpen geht vorwiegend auf das Engagement ehrenamtlich tätiger Forscher zurück. Viele der bemerkenswerten Funde sind vom einstigen Schuldirektor von Reichraming, Konsulent Heinz Mitter, publiziert. In den letzten Jahren meldeten weiters die Tiroler Manfred Kahlen und Andreas Eckelt sowie Andreas Link (Linz) viele ihrer wertvollen Beobachtungen der Nationalpark-Verwaltung.

Druckwerke des Nationalpark Kalkalpen

Datei herunterladen: PDFHolzbewohnende Käfer
Datei herunterladen: PDFHirschkäfer mit und ohne Geweih
Datei herunterladen: PDFDer Höhlenlaufkäfer im Nationalpark Kalkalpen  

Titelseite Endemiten im Nationalpark KalkalpenNationalpark Kalkalpen Schriftenreihe Nr. 19

Die endemische Käferfauna des Nationalpark Kalkalpen  (Kostenloser Download aus der Nationalpark Kalkalpen Wissendatenbank; pdf 29 MB) 

Publikation im eShop kaufen
Erschienen 2018 im Eigenverlag NP Kalkalpen
ISBN 978-3-9503733-7-0


 

 


Reptilien im Nationalpark Kalkalpen

Aeskulapnatter © Sieghartsleitner
In Oberösterreich sind zehn Reptilienarten (Kriechtiere) heimisch, sieben davon kommen auch im Nationalpark Kalkalpen vor. Die Schlingnatter (auch Österreich-, Glatt- oder Zornnatter genannt) zählt zu den Charakterarten des Nationalparks. Durch den abgesetzten Kopf und der schwarzen Zeichnung am Rücken wird diese völlig harmlose Schlange von Laien gerne mit der Kreuzotter, der einzigen heimischen Giftschlange, verwechselt. Die Schlingnatter ist jedoch bereits durch die runden Pupillen und den rundlichen Kopf gut unterscheidbar, denn Kreuzottern haben ein auffällig rötliches Auge mit einer senkrecht-elliptischen Pupille und die Schnauze ist flach. Ein weiteres sicheres Zeichen ist das dunkle breite Zickzack-Band der Kreuzotter, während die Rückenzeichnung der Schlingnatter aus paarigen Punkten verläuft. Bei der Kreuzotter treten im Gebirge bevorzugt kohlschwarze Formen („Höllenotter“) auf, als besondere Rarität findet man im Nationalpark Kalkalpen auch die kupferrote Farbvariante („Feuerotter“). Innerhalb der Eidechsen ist das Vorkommen der sehr wärmeliebenden Zauneidechse in überraschend hohen Lagen, bis nahe an die Waldgrenze, bemerkenswert. Wesentlich häufiger wird die Bergeidechse gesichtet, denn sie tritt auch als Kulturfolger auf und siedelt in beachtlicher Zahl auf Almen, bevorzugt in der Nähe von Feuchtflächen. Als Reptiliengruppe fehlen im Nationalpark Kalkalpen die wärmeliebenden Schildkröten. 

Artenliste der Reptilien im Nationalpark Kalkalpen

Deutscher Artname Wissenschaftlicher Name
Äskulapnatter  Elaphe longissima 
Bergeidechse  Lacerta vivipara 
Blindschleiche  Anguis fragilis 
Glattnatter/Schlingnatter  Coronella austriaca 
Kreuzotter  Vipera berus 
Ringelnatter  Natrix natrix 
Zauneidechse  Lacerta agilis 

Druckwerke des Nationalpark Kalkalpen

Datei herunterladen: PDFEin grausiges Viech


Amphibien im Nationalpark Kalkalpen

Feuersalamander © Nationalpark Kalkalpen Stückler

Mit Ausnahme des Alpensalamanders benötigen alle heimischen Amphibien zur Paarung, Eiablage und Aufzucht der Jungtiere stehende oder langsam fließende Gewässer, die sie regelmäßig zur Fortpflanzungszeit aufsuchen. Alle 15 in Oberösterreich nachgewiesenen Arten stehen auf der „Rote Liste der gefährdeten Amphibien (Lurche)“ und sind nach dem Oö. Naturschutzgesetz streng geschützt.

Für den Nationalpark sind insgesamt sieben Amphibienarten bestätigt: Bergmolch, Teichmolch, Gelbbauchunke, Erdkröte, Grasfrosch, Feuersalamander und Alpensalamander. Drei weitere Arten kommen in unmittelbarer Nähe zum Nationalpark vor: Springfrosch, Teichfrosch und Alpen-Kammmolch. Innerhalb der sieben bestätigten Arten sind drei in der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) ausgewiesen: Gelbbauchunke (Anhang II), Alpensalamander (Anhang IV) und Grasfrosch (Anhang V). Die drei individuenstärksten und am weitest verbreiteten Arten im Nationalpark sind Grasfrosch, Bergmolch und Erdkröte. Von überregionaler und internationaler Bedeutung schätzen Experten die guten Bestände der Gelbbauchunke ein.  

Projekt Erhebnung der EU-relevanten Amphibien im Nationalpark Kalkalpen

Artenliste der Amphibien im Nationalpark Kalkalpen

Deutscher Artenname
Wissenschaftlicher Name
Alpensalamander 
Salamandra atra
Bergmolch
Triturus alpestris
Erdkröte 
Bufo bufo 
Feuersalamander
Salamandra salamandra
Grasfrosch
Rana temporaria
Springfrosch
Rana dalmatina
Teichmolch
Triturus vulgaris

Druckwerke des Nationalpark Kalkalpen

Datei herunterladen: PDFVon Feuerkröten & Tattermandeln
Datei herunterladen: PDFFroschliebe
Datei herunterladen: PDFSo schützen Sie langsame Krabbler
Datei herunterladen: PDFKinderstube im Bach

Fische im Nationalpark Kalkalpen

Heimische Bachforelle©Wolfgang Hauer

Der Nationalpark Kalkalpen ist reich an Gebirgsbächen. Während in den immerwährend kalten Quellbächen sich nur gelegentlich Fische aufhalten, tritt in den Gebirgsbächen die Bachforelle als typische Fischart auf. Die bereits in Tallage und flach verlaufenden Bäche des Hintergebirges (unterer Abschnitt des Großen Baches und der Reichramingbach) werden zudem von der Äsche besiedelt. Als Bewohner der Gewässersohle tritt die Koppe auf, fehlt jedoch in Bächen mit starker Sedimentumlagerung. Besonders erwähnenswert ist das in Oberösterreich einzige Vorkommen von autochthonen Bachforellen, es handelt sich hier um die ursprünglich heimischen Donau-Stammformen.

Nahezu alle Fischerei-wirtschaftlich interessanten Bäche wurden vor Errichtung des Nationalparks langzeitig genutzt, lediglich einige kleine, sehr abgelegene Fließgewässer blieben verschont. Der Mensch bestimmte welche Arten und Rassen hier vorkommen sollten. Mit dem Bachsaibling und speziell mit der Regenbogenforelle wurden amerikanische Arten eingebracht. Letztere drängte sukzessive die heimischen Fischarten (insb. die Bachforelle) zurück. Zwar wurden auch Bachforellen regelmäßig und in hoher Zahl eingesetzt, nur wiederum nicht die standorttypischen Donau-Formen, sondern jene vom atlantischen Raum. Über viele Jahrzehnte hat sich so ein fremdartiger Fischbestand etabliert, der den Zielen des heutigen Nationalparks mit einer möglichst naturnahen, ureinheimischen Biozönose nicht gerecht wird. Aus diesem Grund startete die Nationalpark-Verwaltung ein ehrgeiziges Ausfischungsprogramm. Dies mit Erfolg, denn mittlerweile sind die Populationen mit den Fremdarten zusammen gebrochen und die heimische Fischfauna zählt wieder zu den naturnahesten in Oberösterreich. 

Der Große Feichtauersee, das einzige größere Stillgewässer im Nationalpark, war ursprünglich fischfrei. Durch den Besatz mit fremdländischen Forellen veränderte sich die Lebensgemeinschaft im See gravierend und nachhaltig. Die anspruchsvolleren Forellen sind mittlerweile verschwunden, gehalten hat sich jedoch die Elritze, ein Kleinfischart, die als Nahrung für die Forellen eingebracht wurde. 

Druckwerke des Nationalpark Kalkalpen

Datei herunterladen: PDFFischfauna im Nationalpark Kalkalpen