Pilze im Nationalpark Kalkalpen
Pilze leisten den größten Beitrag zur Holzzersetzung im Wald. Gerade
bei ihnen ist die Zahl an totholzbewohnenden Arten besonders hoch und
kann in heimischen Wäldern bei über 2.000 Arten liegen. Naturnahe
Waldbestände sind durch das Vorkommen von einer großen Zahl an
totholznutzenden Pilzen gekennzeichnet. Viele dieser Pilze sind
allerdings durch die großflächige wirtschaftliche Nutzung der Wälder
selten geworden.
Seltene und gefährdete Arten sind besonders auf
Starktotholz mit großen Durchmessern angewiesen. Charakterpilz für etwas
stärkeres Buchentotholz ist der bekannte und verbreitete Zunderschwamm (Fomes fomentarius). Ein weiterer bekannter Baumpilz ist der Rotrandige Baumschwamm. Er wird auch Fichtenporling (Fomitopsis pinicola) genannt.
Druckwerke des Nationalpark Kalkalpen
Flechten im Nationalpark Kalkalpen

„Der Nationalpark Kalkalpen stellt in großen Teilen immer noch
das Rückzugsgebiet schlechthin für viele seltene Flechten dar. Dies ist
auf die besonderen klimatischen Bedingungen und auf alte
Rot-Buchenbestände zurückzuführen.“ (E. Kupfer-Wesely & Türk, R., 1990)
Eine Reihe von Flechten besiedeln Altbäume oder Totholz und einige
sind sogar an diese Lebensräume gebunden. Viele der Flechtenarten sind
auf Totholz mit großen Durchmessern angewiesen.
Der wohl bekannteste und auffälligste Vertreter der Flechten, die die
Alters- und Zerfallsphase von Wäldern nutzen, ist die echte Lungenflechte (Lobaria pulmonaria).
Die Lungenflechte gilt als ein Indikator für saubere Luft und
naturnahe, intakte Wälder mit dicken, alten Laubbäumen. Sie besiedelt
die Rinde alter Bäume und dabei meist Buche oder Ahorn. Aufgrund
intensiver Forstwirtschaft ist sie wie viele andere Flechtenarten in
vielen Regionen verschwunden.
Druckwerke des Nationalpark Kalkalpen