Libellenart entdeckt

Bemerkenswerter Neufund im Nationalpark Kalkalpen

Libelle mit blauem Körper sitzt auf einem Halm

Der Südliche Blaupfeil wurde im
Nationalpark Kalkalpen nachgewiesen

Im Rahmen eines aus Mitteln des Biodiversitätsfonds geförderten Erhebungsprojektes werden im Nationalpark Kalkalpen in einem zweijährigen Projekt Libellen- und Heuschreckenarten dokumentiert. Die Biologen Herbert Kerschbaumsteiner und Erich Weigand erkunden dabei Almgebiete, Bachtäler, Waldmoore, Bergseen und Kleintümpeln im Schutzgebiet.

Auf einer renaturierten, anmoorigen Hangwiese südlich der Karlhütte am Hengstpaß gelang ein bemerkenswerter Libellenfund. Erstmal konnte der Südliche Blaupfeil Orthetrum brunneum im Nationalpark Kalkalpen nachgewiesen werden. Diese Entdeckung stellt den ersten gesicherten Nachweis dieser Art in den oberösterreichischen Voralpen dar. „Die Art wurde erstmals in Bayern beschrieben und heißt deswegen Südlicher Blaupfeil (Süden Deutschlands). „Von Norden kommend dringt diese Art gemeinsam mit anderen wärmeliebenden Arten immer weiter in die nördlichen Alpentäler vor“, meint Herbert Kerschbaumsteiner.

Die Libelle ist österreichweit in der Rote-Liste-Gefährdungskategorie „Gefährdung droht“ NT (Near Threatened) eingestuft. Aufgrund ihrer Seltenheit im Alpenraum ist ihr erstmaliges Auftreten im Nationalpark Kalkalpen von besonderer Bedeutung. Insgesamt konnten gleich neun Individuen dieser Art beobachtet werden. Damit stieg die Anzahl der im Nationalpark vorkommenden Libellenarten auf 16.

Libelle mit blauem Körper sitzt auf einem Halm
Südlicher Blaupfeil ©Kerschbaumsteiner Herbert

Für die Libellen-Fauna ist das Offenland und speziell die Kulturlandschaft des Nationalparks von besonders hoher Bedeutung, da Libellen auch waldfreie grasige Biotope als Jagd- und Reifehabitate nutzen. Die Larven der Libellen brauchen Wasser, darum halten sich Libellen hauptsächlich in der Nähe von Gewässern auf. Allein zum Jagen entfernen sich verschiedene Arten auch weiter vom Wasser weg. Libellenlarven entwickeln sich meist in den flachen Uferzonen stehender Gewässer. Nur wenige Arten findet man in Fließgewässern. Übermäßiger Auftrieb mit schweren Rindern und die damit einhergehende Schädigung empfindlicher Teilhabitate wie Kleintümpel, Quellsümpfe, Feuchtwiesen und Moorflächen wirken sich jedoch negativ auf den Bestand der auf diese Lebensräume angewiesenen Organismen aus.

Alle Libellenarten leben räuberisch und ernähren sich von kleinen Insekten, die sie im Flug fangen. Dabei erreichen diese Flugakrobaten Geschwindigkeiten bis zu 50 km/h, womit sie zu den schnellsten Insekten der Welt gehören. Am Kopf der Libellen sitzen die großen Facettenaugen, die bei manchen Arten aus bis zu 30.000 Einzelaugen bestehen können. Zusätzlich besitzen sie auf der Kopfoberseite zwischen den sogenannten „Komplexaugen“ drei kleine Punktaugen, die wahrscheinlich als Gleichgewichtsorgan sowie zur Kontrolle der Flugbewegungen dienen. Während wir Menschen lediglich drei Farbrezeptoren (Blau, grün, rot,) besitzen, haben Libellen über 30 Stück davon. Libellen haben daher ein für uns Menschen völlig unvorstellbares Farbsehen.

Logo Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie

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