Artenreiche Laussabaueralm - Tag der Artenvielfalt

Ergebnisse des Tages der Artenvielfat

Eine größere Gefahr als der Klimawandel sei für die Welt die Biodiversitätskrise, warnen Biologen und Insektenforscher seit Jahren. Der Erhalt der heimischen Artenvielfalt ist eine Hauptzielsetzung im Nationalpark Kalkalpen. Der Erhaltungszustand ausgewählter Schutzgüter wird daher permanent überwacht und die Artenfunde werden laufend dokumentiert. Um den Wissenstand über die Arten und deren Populationsgrößen zu vermehren, fand heuer auf der Laussabaueralm und teilweise in der Trittsteinfläche Buglkar im Anschluss an die Laussabaueralm ein Tag der Artenviefalt statt.

14 renommierte Experten auf dem Gebiet der Entomologie haben versucht an einem Tag möglichst viele Tierarten auf der Laussabaueralm zu erfassen. Die ehrenamtlich tätigen Experten und Expertinnen der Organismengruppen Pilze, Libellen, Schmetterlinge,  Wildbienen  (inkl. Hummeln), Käfer, Amphibien  und  insbesondere  Fledermäuse gelang es wieder wertvolle Fundmeldungen für die Biodiversitätsdatenbank zu erzielen. „Die Rückmeldungen sind überaus beachtlich und gleich mehrere Kenner der Almen reihen das Almgebiet naturschutzfachlich zu den vier besonders bedeutenden in der Region des NP Kalkalpen“, resümiert Nationalpark Zoologe Dr. Erich Weigand. Neben dem Nachweis von höchst erstaunlichen sieben FFH-Arten fanden sie zudem eine Reihe von heute besonders selten gewordenen sowie etliche endemische Arten. Herausragend ist das Vorkommen des Goldenen Scheckenfalters unterhalb der Kampermauer zu werten, zudem dies das einzige Vorkommen im Nationalpark ist. Weiters die sehr hohe Zahl des sonst so seltenen Quendel-Ameisenbläulings. Durch die ehrenamtliche Teilnahme der Experten an dieser Veranstaltung des NP Kalkalpen liegen bislang nur einfache Artenlisten mit einem Kurzstatement vor. Noch heuer wird jedoch von Dr. Patrick Gros eine naturschutzfachliche Analyse der Laussabaueralm erstellt. Diese wird auch Empfehlungen zu einem naturschutzorientierten Management beinhalten.

Nachweise von FFH-Arten der Fauna und Flora:
Höchst erstaunliche sieben FFH-Arten wurden an einem Tag für das Weidegebiet der Laussabaueralm vorgefunden und belegen den internationalen Wert dieser sehr naturnahen Alm:  

1. Goldener Scheckenfalter (Ephydryas aurina)
2. Quendel-Ameisenbläuling (Maculinea arion)
3. Roter Apollo (Parnassius apollo)
4. Schwarzer Apollo (Parnassius mnemosyne)
5. Alpensalamander (Salamandra atra)
6. Gelbbauchunke (Bombina variegata)
7. Frauenschuh (Cypripedium calceolus)

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 Pressebilder
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Tag der Artenvielfalt 2020im Nationalpark Kalkalpen © Sieghartsleitner
14 Experten und Expertinnen sowie Rangerinnen und Naturinteressierte engagierten sich ehrenamtlich am Tag der Artenviefalt auf der Laussabaueralm.

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Gelbbauchunken © Sieghartsleitner

Gelbbauchunken haben eine unscheinbar gefärbte Oberseite, während die Bauchseite eine leuchtend gelbe Warnfärbung aufweist.

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Apollofalter © Sieghartsleitner - © Sieghartleitner 

Streng geschützter Apollofalter

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Türkenbundlilie © Sieghartsleitner 

Auch die Türkenbundlilie kommt auf der Laussabaueralm häufig vor.

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Dunkle Glockenblumem © Sieghartsleitner 

Die Dunkle Glockenblume (campanula pulla) kommt weltweit nur zwischen Berchtesgaden und Schneeberg in den nördlichen Kalkalpen vor.

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16.09.2020