Jörgl-Alm

Die Jörgl-Alm
Josef Weichenberger, Linz/Leonstein 1998

Synonyme: Pölzlalm, Pölzelalm, Alm am Pözlgraben, Alm unterm Grestenberg

1575 - ...Hierin auch ein ausgereuteter Ort, dem Pongratz Pölzer [Jörglalm] überlassen, darauf auch kein Holz mehr zu erwarten.

1627 - der Probst des Stiftes Spital erwirbt die Alm, überläßt sie aber dem Schmied in der Keuschen. Dieser treibt 26 Rinder, 55 Geißen und 2 Schweine auf.

1631 - Waldvisitation - Item die Alm am Pölzlgraben, unterm Grestenberg genannt, so ungefähr vor 4 Jahren an Herrn Probst zu Spital verkauft und ordentlich gestiftet wurde, ist von dieser Alm auch kein Kohl-, noch Wasserholz zu nutzen zu bringen. ...

1636 - ... daß der Probst von Spital die Alm verkauft hat und sie nun der Schmied an der Keuschen nutzt, der dafür 10 Gulden bezahlt.

1642 - scheint noch der Schmied in der Keuschen als Alminhaber auf.

1647 - Grundbuch Forst Großraming - Gregor Immitzer am Pölzlergut, auch unter Stift sSpital, von der Alm am Pölzlergraben, oder unter dem Grestenberg. Zahlt an jährlichen Abgaben 5 Pfund Schmalz und 2 Schilling Käsegeld. Hebt sich an bei dem Feuerkogel, gehet hin auf die Pölzlmauer, sodann ans Boßbrettegg, von diesem hinab auf den Großen Kien, vom Großen Kien auf Diendlmauer, von selben hinüber auf die Grundmauer, von den Grundmäuern aufs Ahorntal, vom Tal wieder auf die Feuerkögl.

1667 - Forsturbar - Georg Immitzer am Pölzergütl, Untertan des Stiftes Spital, muß für seine Alm am Pölzlgraben oder unter dem Grestenberg 1/2 Achtel Schmalz an Abgabe zahlen.

1725 - Die Alm im Pölzlgraben hat käuflich Andre Rädlingmyr, ist gar eine schlechte steinige Weide, welche ohne Kleinvieh nicht zu gebrauchen ist. Man kann darauf nicht viel halten und macht keinen Schaden. Gibt 5 Pfund Dienst- und 5 Pfund Kaufschmalz, in Geld 2 Schilling.

1750/52 - Walduntersuchung - Im Pölzlgraben ist eine Alm, dem Jörgl unterm Pichl, Stift Spitaler Untertan, gehörig.

1753 - Bericht über Waldvisitation an die Eisenobmannschaft - Pölzlgraben: Der Jörgl unterm Pichl ist mit seiner Alm und den dabei gemachten Waldschwendungen in der alten Waldbeschreibung verzeichnet.

1765 - Im Jörglgraben wird begonnen, den Urwald zu schlägern. Der Förster berichtet, daß der Jörglbauer unterm Pichl mit seiner Alm unweit der neu gemachten gut ausgebrannten Holhschläge liegt, und selbe täglich betreiben kann.

1770 - Von der Eisenobmannschaft wird der Schaf-, Geiß- und Pferdeauftrieb auf die Almen geregelt und limitiert. Der Jörgl unterm Pichl treibt in die Pölzlgrabenalm neben seinem Hornvieh noch 13 Schafe und Lämmer. Dies könne keineswegs geduldet werden, weil sich dort die Schläge der Innerberger Hauptgewerkschaft befinden.

1775 - hat der Jörgl unterm Pichl insgesamt 40 Stück Schafe auf seine Alm im Pölzlgraben aufgetrieben. Ein Halter ist dabei damit das Schof-Viech nicht in die Schläg komme, sondern in die unbeschädigten Orter in Kien und im Vorwald gehalten werde.

1788 - Gregor Eckharts auf dem Hörmanngut Nr. 21, Bichl, unter der Herrschaft Spital, eine Alm und Raurecht im Pölzlgraben. Durch die Schlägerungen umfaßt die Wiesenfläche bei der Jörglalm bereits 69 Joch.

1861 - Regulierungserkenntnis - es durfte auf die Alm im Pölzlgraben insgesamt 40 Stück Hornvieh und 40 Schafe aufgetrieben werden. Das Raumrecht umfaßt eine Fläche von 750 Joch, davon 10 Joch Wiese und 390 Joch Hochwald.

1791 - scheint Georg Eckhard am unteren Hörmanngut als Inhaber der Alm am Pölzlgraben auf.

Die Jörglalm soll vor 1900 aufgelassen worden sein.