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Internationalen Studien zufolge kann der Nationalpark Kalkalpen als größte zusammenhänge Schutzgebietsfläche mit einem signifikant hohen Anteil an Buchen-Altbeständen im Buchenverbreitungsgebiet der Alpen bezeichnet werden. Die wertvollsten dieser Buchenwälder – 5.250 Hektar – wurden als potentielle Weltnaturerbe-Fläche eingereicht und werden in den Sommermonaten 2016 von Experten der Weltnaturschutzunion (IUCN) begutachtet.
Diese Fläche erstreckt sich über eine Höhenamplitude von 396 bis hin zu 1.450 Metern Seehöhe. Die Buchenwälder im Nationalpark Kalkalpen stocken von der submontanen/tiefmontanen Stufe, in der sie als reine Buchenwälder ausgebildet sind, bis hin zur hochmontanen Stufe, in der sich zur Buche auch Tanne und Fichte gesellt. Die höchstgelegen Buchenbestände reichen bis etwa 1.450 Meter Seehöhe.
Insgesamt treten 6 verschiedene Buchenwaldgesellschaften auf:
Die Vielfalt an geologischen Ausgangsgesteinen, die große Mannigfaltigkeit an Bodentypen, sowie die unterschiedlichen Geländeformen und die große Höhenamplitude (submontan bis hochsubalpin) sind verantwortlich für die hohe Standortsvielfalt und die überdurchschnittlich hohe Zahl an verschiedenen Biotoptypen. Die vorkommenden Buchenwälder bilden aus diesem Grund auch das gesamte Spektrum an möglichen Buchenwaldtypen im Nordostalpenraum ab.
Durch die großen Höhenunterschiede im Gelände (Reliefenergie), die meteorologischen Verhältnisse und die hohe Natürlichkeit laufen im Gebiet eine Vielzahl an komplexen und hochdynamischen Prozessen ab. Hohe winterliche Niederschläge sind kennzeichnend, wobei die Auswirkungen des Schneereichtums vielerorts sichtbar werden:
Die hohe Integrität (Unversehrtheit) der vorgeschlagenen Buchenwälder ist vor allem durch die Naturnähe der Wälder gegeben:
Buchenurwälder, aber auch naturnahe Buchen-Altbestände sind in Europa mittlerweile sehr selten geworden. Einzigartig für die Alpen findet man an den steilen Nordhängen des Sengsengebirges im Nationalpark Kalkalpen auch Waldbestände, die von Buche und Lärche geprägt sind. Zwei Baumarten, die gegensätzlicher fast nicht sein könnten“, teilt Nationalpark Direktor Dr. Erich Mayrhofer mit. Dieses gemeinsame Auftreten kann als klares Alleinstellungsmerkmal für die Kalkalpen bezeichnet werden.
Der Nationalpark Kalkalpen leistet zum seriellen Weltnaturerbe wertvolle Beiträge:
Die Qualität und der strenge Schutz der Buchenwälder des Nationalpark Kalkalpen und des benachbarten Wildnisgebietes Dürrenstein könnte für Österreich die erste Auszeichnung zum UNESCO Weltnaturerbe bedeuten. Im Jänner dieses Jahres reichten die beiden Schutzgebietsverwaltungen mit weiteren 11 europäischen Ländern und insgesamt 33 Schutzgebieten die notwendigen Bewerbungsunterlagen, die von der UNESCO bereits erfolgreich auf Vollständigkeit geprüft wurden, ein. Die Entscheidung, ob die Buchenwälder zum Weltnaturerbe erklärt werden, fällt voraussichtlich im Juni 2017 bei der jährlichen Sitzung des Welterbe Komitees.
Die mittlerweile 16. Schriftenreihe des Nationalpark Kalkalpen – Natürliche Buchenwälder des Nationalpark Kalkalpen - widmet sich daher ganz dem Thema Buchenwälder. Auf 160 reich bebilderten Seiten erfahren Sie interessantes über die Einwanderungsgeschichte der Rotbuche, die Qualität und Diversität der Buchenwälder im Nationalpark und über die tierischen und pflanzlichen Bewohner des Buchenwaldes. Darüber hinaus wird ein vergleichender Blick über Österreichs Grenzen hinaus gemacht.
Rückfragen richten Sie bitte an: Dr. Erich Mayrhofer, Tel. 07584/3951-200;
Das Fachbuch (Preis: € 14,50) erhalten Sie in allen Nationalpark Kalkalpen Besucherzentren und wird auf Wunsch gerne zugesandt.
Nationalpark Zentrum in Molln: Telefon 07584/3651, E-Mail: nationalpark@kalkalpen.at oder im eShop
Nationalpark Direktor Dr. Erich Mayrhofer überreicht BM DI Andrä Rupprechter die neue Nationalpark Publikation – Natürliche Buchenwälder des Nationalpark Kalkalpen
© Nationalparks Austria
30.06.2016