Weiteres Luchsweibchen wird in den Nationalpark Kalkalpen umgesiedelt

Dem Luchs Zukunft geben
Eine Mitteilung der Mitglieder des Arbeitskreises Luchs Oberösterreichische Kalkalpen

Am vergangenen Samstag, 2. März wurde ein 18 kg schweres Luchsweibchen von den Experten der Forschungsgruppe KORA(Koordinierte Forschungsprojekte zur Erhaltung und zum Management der Raubtiere in der Schweiz)  im Kanton Jura in der Schweiz gefangen. Die Luchsin soll den Bestand der Kalkalpenluchse ergänzen. Bis zu seiner Übersiedelung, in vermutlich vier Wochen, muss das gesunde Tier in Quarantäne verbringen. „Dem Tier gehe es gut“, teilten die Schweizer Experten mit.

Danach wird das Luchsweibchen von MitarbeiterInnen der Forschungsgruppe KORA in Begleitung einer Tierärztin in einer Transportbox in den Nationalpark Kalkalpen gebracht, wo es mit einem Senderhalsband versehen wieder freigelassen.  

Luchse in den nördlichen Kalkalpen
Um genaue Informationen über die Notwendigkeit einer Bestandsstützung für den Luchs zu sammeln, formierte sich 2008 der Arbeitskreis LUKA. Darin sind der Nationalpark Kalkalpen, der OÖ Landesjagdverband, das Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Uni Wien ebenso vertreten, wie der Naturschutzbund, der WWF und die Österreichischen Bundesforste. Schon im Mai 2010 wurde Luchsin Freia und kurz darauf, im Jänner 2011, wurde Luchs Juro aus der Schweiz in den Nationalpark umgesiedelt. Das Pärchen hat zueinander gefunden und für Nachwuchs gesorgt.  Zwei Jungluchse tappten im Sommer 2012  ihrer Mutter hinterher. Aufgrund einer DNA-Probe konnte Juro eindeutig als Vater identifiziert werden. Am Dienstag, 5. März konnte Nationalpark Mitarbeiter Christian Fuxjäger beobachten, dass sich das Pärchen wieder gefunden hat. Da derzeit Luchs-Paarungszeit ist, darf man hoffen, dass sich die Luchse neuerlich verlieben und für Nachwuchs sorgen werden.

Erfreulich ist auch, dass ein Jungtier von Freia, das nun bereits selbständig unterwegs sein muss, in eine Fotofalle tappte. Die Jungtiere müssen nun eigenständig für Beute sorgen.

Für Jungluchse ist das nun die schwierigste Zeit ihres Lebens. Falls Jagdgeschick und Jagdglück nämlich nicht ausreichen werden die jungen Waldkatzen hungern und eingehen. Nur eines von vier Jungluchsen erreicht das Erwachsenenalter.

“Die Nationalpark Kalkalpen Region spielt bei der Rückkehr des Luchses im Alpenraum eine Schlüsselrolle. Der Luchs ist ein faszinierendes Wildtier und ein wertvolles Schutzgut unseres Nationalparks“ erklärt Dr. Erich Mayrhofer, Direktor des Nationalpark Kalkalpen. „Internationale Normen verpflichten Österreich für einen günstigen Erhaltungszustand von stark gefährdeten Arten wie dem Luchs zu sorgen."

Das Luchsvorkommen in Österreich schätzen Wildtierexperten auf wenige einzelne Tiere, wobei einzig noch im Mühlviertel Nachwuchs festzustellen ist.  

Pressetext
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Bild aus der Fotofalle zeigt Luchsin 'Freia' © Nationalpark Kalkalpen_Christian Fuxjäger

Bildtext: Ein aktuelles Bild aus der Fotofalle zeigt Luchsin "Freia". Luchsmännchen "Juro" ist ihr dicht auf den Fersen, denn es ist wieder Paarungszeit bei den Luchsen.

Foto: © Nationalpark Kalkalpen/Christian Fuxjäger 

06.03.2013