Hydrologischer Atlas

Bericht, der im Eigenverlag der Nationalpark Kalkalpen Verwaltung erschienen ist: Angerer, S., GÄRTNER, A., H. HASEKE (1996): Atlas der Hydrologie M 1:20.000, Nationalpark Kalkalpen – Gebiet Sengsengebirge und Reichraminger Hintergebirge Hrsg.: Amt der OÖ Landesregierung, Nationalparkplanung im Verein Nationalpark Kalkalpen.

Teilblätter:
Datei herunterladen: PDFHydrologischer Atlas - Teilblätter

Kurze Einführung

Der "Atlas der Hydrologie" ist der dritte Teil der geowissenschaftlichen Dokumentation im Nationalpark Kalkalpen (Oberösterreich). Diese Atlasdokumentationen stehen im engen Zusammenhang mit dem Nationalpark-Forschungsprogramm "Karstdynamik", das gemeinsam mit dem Bundesministerium für Umwelt betrieben wird.

Das vorliegende Atlaswerk, das mittels Geographischem Informationssystem (GIS) erstellt wurde, verknüpft geologische, hydrogeologische und hydrographische Elemente. Es dokumentiert 715 registrierte Quellen und Quellgruppen, darunter einige der größten Quellen der oberösterreichischen Kalkalpen.

Die hydrologisch bearbeitete Gesamtfläche mit Bezug zum Nationalpark-Planungsabschnitt 1 umfaßt 37.020 Hektar in Höhenbereichen zwischen 385 und 1963 Meter über Adria. Darin sind insgesamt 767.759 Meter an Gewässerstrecken kartiert, nach Größe und Dynamik klassifiziert und mit derzeit 405 Meßpunkten überblicksmäßig erfaßt. Sie erstrecken sich über 109 Teileinzugsgebiete.

Rund 40 größere Quellen und einige der wichtigsten Vorfluter sind floristisch-faunistisch bzw. limnologisch bearbeitet. Die Ergebnisse dieser Arbeiten würden einen eigenen Atlasband rechtfertigen und scheinen nur im Text ansatzweise auf.

Hydrologischer Atlas - Aufnahme, Dokumentation und Datenbanken

Die dokumentierten Themenkarten sind als "Arbeitskarten", nicht als fertig layoutiertes Endergebnis zu bewerten. Sie wurden im Nationalpark Kalkalpen-GIS erstellt und sind eine Verknüpfung der Themen:

  • Interpretierte Geologie (Atlas 1, Farbhinterlegung)
  • Interpretiertes Gewässernetz (blau)
  • Quellen und Gerinnemeßpunkte (nach der Erstaufnahme größengewichtet und nach Mineralisierungsgrad eingeteilt)
  • Orographische Teil-Einzugsgebiete (rot)

Es sei darauf hingewiesen, daß die Darstellung der Quellen ein Kompromiß ist, weil sie nur Erstaufnahmen berücksichtigt. Die digital erfaßten Gewässerstrecken und Quellen sind mit terrestrischen Kartierungen von 1990 bis 1994 durch den Verfasser erhoben worden. Im Zuge dieser Arbeiten wurden auch erste Meßwerte gewonnen. Die Kartierungsbasis war dieselbe wie fur den "Atlas der Geomorphologie", als Digitalisierungsbasis dienten Overlays auf den Orthophotos 1:10.000 mit Autographen-Schichtlinienaufdruck. Die Atlasblätter entsprechen dem Orthofoto-Blattschnitt und sind mit 20-Meter-Isohypsen aus dem Digitalen Höhenmodell (DHM) ausgestattet.

Der Signaturenschlüssel der Karte ist weitgehend konventionell. Quellen sind als Kreise dargestellt, Meßstellen im Gerinne als Vierecke. Es steht im Widerspruch zu den Möglichkeiten eines GIS, daß keine Quellklassifizierungen aufscheinen und auch Versickerungen und Ponore mit Kreisen bezeichnet und somit nicht kenntlich sind. Die Gesteine sind in wenige Gruppen eingeteilt, die ihre hydrogeologische Funktion wiederspiegeln. Strichlierte Gewässerstrecken bezeichnen intermittierende (zeitweise trocken fallende) Bachläufe, durchgezogene blaue Linien sind i. allg. ganzjährig durchflossen. Die Fehlerquote dürfte aufgrund der charakteristischen Gerinnemorphologien gering sein.

Für die thematischen Inhalte der Karten wurden drei Datenbanken verwendet. Die Geologie ist nach einem Schlüssel interpretiert, der von H. Haseke und J. Lueger erstellt wurde und jeder Gesteinsnummer der Digitalen Geologie einen hydrogeologischen Code zuweist. Somit sind in jeder Gruppe hydrologisch ähnlich reagierende Gesteine enthalten.

Die Quellen und Gerinnemeßpunkte sind aus den Erstaufnahmen referenziert, die in der Datenbank "HYDATT95" dokumentiert ist. Jede Quelle ist mit einer eigenen ID-Nummer digitalisiert und referenziert (vgl. Tabelle 1). Mit dieser ID ist der Zugriff auf die Datenbank möglich und so wurde die Meßstellenart, Schüttungskategorie (aus Schätzwerten der Aufnahme in Liter/Sekunde) sowie die einmalig gemessene Leitfahigkeitskategorie extrahiert. Die Schwäche dieser Datenbasis ist zweifellos die breite Streuung der Aufnahmetermine und der damit verbundenen hydrographischen Situationen, so daß v. a. die Schüttungsklassen nicht unbedingt das Jahresmittel repräsentieren. Auf eine Einzelbezeichnung der Quellen wurde verzichtet, nur diejenigen Quellen die in wiederkehrenden Synopsen kontrolliert werden ("Karstquellen-Monitoring") scheinen mit einem Kürzel auf (vgl. Tabelle 1). Auf diese Quellen ist im Begleittext der einzelnen Atlasblätter jeweils Bezug genommen.

Die Hydrographie, also das Netz von Gräben und Bachläufen, ist sowohl in seiner Durchflußkategorie wie auch in seiner jahreszeitlichen Dynamik bewertet: Nach angetroffener Schüttung (meist bei Niederwasser) und nach der Bachbett-Morphologie, die i. allg. deutlich erkennen läßt ob ein kontinuierlicher Durchfluß stattfindet oder nicht. Die entsprechende Kennung der Teilabschnitte wurde direkt im GIS vollzogen (Attributierung). Die Fehlerquote dürfte hier insgesamt gering sein. Aus der Verschneidung mit den Einzugsgebiets-Grenzen (Flächenattributierung mit der Ordnungszahl) war die automatische Errechnung verschiedener E-Kennwerte möglich.

Quelltypen: Einteilungsarten

Literaturbezug Nationalpark Kalkalpen

Hydrogeologie: Quellen und Einzugsgebiete

Quellen im Nationalpark: Meßprogramm "Karstquellen-Monitoring"

Wasserqualität der Quellen

Biologie und Ökologie der Quellen

Monitoring: Charakteristik der Quellen

Statistische Auswertungen der Einzugsgebiete

Projekt Karstdynamik im Nationalpark Kalkalpen (Nationalpark - Karstprogramm)