Flora Felsenbirne

222305547_ci931370[1122028].jpg

Echte Felsenbirne

Amelanchier ovalis

Gewöhnl. Felsenbirne, Edelweißstrauch (D)
Amélanchier à feuilles ovales (F)
Snowy Mespilus (GB)
Pero corvino (I)

Charakteristik: Reich verzweigter und dichtkroniger Strauch bis 4 m, Blüte April bis Mai

Standort: Trocken-warme lichte Felsgebüsche, Föhrenwälder, Südlagen, auf Kalk und Fels,

Das Verbreitungsgebiet der Felsenbirne umfasst Mittel-, Süd- und Osteuropa. Sie ist ein Strauch trockener, lichter Wälder und Felsfluren. In der kollinen und montanen Höhenstufe besiedelt sie meist süd- und südwestexponierte Lagen. In der subalpinen Höhenstufe ist sie nur an den wärmsten, windgeschützten Plätzen zu finden.

Die Felsenbirne hat fein gesägte, etwas bläuliche, kahle Blätter, die als junge zunächst noch dicht weißfilzig sind und eine schöne orange bis dunkelrote Herbstfärbung zeigen. Die Äste sind stark gebogen bis überhängend, weswegen sie oft mehr breit als hoch ist. Der Name Felsenbirne bezieht sich auf den Standort, der Name Edelweißstrauch auf die großen, weißen Blüten. Diese erscheinen bereits vor dem Laubaustrieb und erinnern an einen Obstbaum. Die bläuliche Frucht sieht dagegen eher wie eine große Heidelbeere aus. Für gewöhnlich wird die Felsenbirne kaum höher zwei bis drei Meter und selbst das nur in eher unzugänglichen Felswänden, weil sie gern vom Wild gefressen wird.

Blüte Felsenbirne © Nationalpark KalkalpenDie Felsenbirne ist ein ausgesprochen lichtbedürftiger Strauch mit hohen Wärmeansprüchen. Sie bevorzugt Vollsonne, kann aber auch Halbschatten unter lichten Kiefernwäldern ertragen.  Meist wächst sie auf warmen, trockenen, kalkreichen, steinigen Böden und besonders gerne auf Felsbändern. In tieferen Lagen schließt sie sich vornehmlich kalk- und wärmeliebenden Strauchgesellschaften (Berberidion) an, wie dem nach ihr benannten Felsenbirnengebüsch (Cotoneastro-Amelanchieretum). Weiters ist sie im Schneeheide-Kiefernwald (Erico-Pinetum sylvaticae) und Schneeheide-Latschengebüsch (Erico-Pinetum prostratae) anzutreffen. Schließlich kann die Felsenbirne eingestreut auch im Kalkfels-Fichtenwald oder Blaugras- Buchenwald vorkommen.

Im Nationalpark wird der Felsenbirnenbestand mit der fortschreitenden Waldwildnis eher abnehmen. Zwar werden die Vorkommen auf den Felsstandorten stabil bleiben, aber dafür werden sich manche Rotföhrenwälder, insbesondere wenn sie sekundär aus Fichtenwäldern hervorgegangen sind, wieder zu solchen entwickeln.