Flora Mehlbeere

Mehl-Beere

Sorbus aria

Alisier blanc (F)
Whitebeam (GB)
Sorbo montano (I)

Charakteristik: Strauch oder Baum bis 12 m, Rinde glatt, grau, im Alter rissig; Blätter elliptisch; dunkelgrüne Oberseite, weiße Unterseite filzig; ab August rote Früchte

Standort: Auf kalkreichen Böden an sonnigen, trockenen Stellen

Der Mehlbeerbaum ist in nahezu ganz Europa sowie in Kleinasien und Nordafrika verbeitet. Sein Schwerpunkt liegt auf sommerwarmen, trockenen Kalkstandorten in der kollinen bis montanen Höhenstufe.

Charakteristisch für die Mehlbeere sind die unterseits silberweißen Blätter, die, wenn sie vom Wind bewegt werden, von weitem einen blühenden Baum vortäuschen. Die Blüten und die nachfolgenden Früchte stehen in schirmförmigen Rispen. Der Name Mehlbeere bezieht sich auf die relativ großen, gelbrot bis scharlachrot gefärbten Beeren, die sich getrocknet als Mehlersatz eignen. Der Stamm der Mehlbeere ist häufig krumm, des öfteren auch hängend. Sie wächst entsprechend den eher trockenen Standorten langsam, wird bis zu 200 Jahre alt und 15 bis 20 Meter hoch.

Die Mehlbeere ist mäßig wärmebedürftig, stellt jedoch höhere Ansprüche an die Sommerwärme. Am besten gedeiht sie auf basenreichen, gut durchlüfteten, mäßig trockenen Böden. Als Lichtbaumart besiedelt sie vornehmlich Hang- und Gratlagen in warmen Süd- und Südwest-Expositionen. Verletzungen durch Steinschlag und Zugspannungen an den Wurzeln kann sie gut ertragen. Da sie überdies frosthart, sturmfest und schneebruchsicher ist, ist sie insgesamt ein recht robuster Baum.

Die Mehlbeere selbst ist keine bestandsbildende Art. In tieferen Lagen gesellt sie sich vor allem kalk- und wärmeliebenden Strauchgesellschaften (Berberidon) und lichten Eichenmischwäldern (Quercion pubescentis) bei. Im Schneeheide-Kiefernwald (Erico-Pinetum sylvestris) und in den lichten Seggen- und Blaugrasbuchenwäldern gehört sie zur steten Artenkombination. Weiters kommt sie regelmäßig im Schneeheide-Latschengebüsch (Erico- Pinetum prostratae) vor.

Was den Mehlbeerenbestand im Nationalpark Kalkalpen angeht, ist eher von einer Abnahme auszugehen. Zwar werden die Vorkommen auf den Felsstandorten stabil bleiben, aber dafür werden sich manche Rotföhrenwälder, insbesondere wenn sie sekundär aus Fichtenwäldern hervorgegangen sind, wieder zu solchen entwickeln. Ebenso werden Teile der Seggen- und Blaugrasbuchenwälder zu Fichten-Tannen-Buchenwäldern heranreifen, in denen es für die Mehlbeere zu schattig sein wird.