Flora Europäische Trollblume

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Europäische Trollblume

Trollius europaeus

Trolle d`europe (F)
Globe-Flower (GB)
Botton d`oro (I)

"Budabinkerl", "Butterrosn"

Blütezeit: Mai-Juli

Standort: Sümpfe und Niedermoorwiesen, Hochstaudenfluren

Sonstiges: Giftig!

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Die Trollblume ist eines unserer schönsten Hahnenfußgewächse. Sie kommt in Sumpf- und Niedermoorwiesen, Bachbegleitfluren, frischen Rasen sowie Hochstaudenfluren in der submontanen bis subalpinen Höhenstufe vor. 

Die dunkelgrünen, scharf gesägten Blätter der Trollblume sind bis zum Grund gespalten. Die Blüten sitzen einzeln am Ende eines maximal 60 cm hohen, unverzweigten Stängels. Sie haben eine kugelige Form und eine leuchtend gelbe Farbe. Die Blütezeit reicht je nach Höhenlage von Mai bis Juli. Bei den Blütenblättern handelt es sich um farbige Kelchblätter, während die eigentlichen Kronblätter zu unscheinbaren Nektarblättern umgebildet sind. Die fast geschlossene Form erlaubt nur kleinen Insekten den Zutritt ins Blüteninnere. Man weiß von drei winzigen Fliegenarten, die die Blüte besuchen, um ihre Eier an den Fruchtknoten abzulegen. Schlüpfen allerdings mehr als sechs Fliegenlarven, übertrifft der Schaden den Nutzen, denn die Larven verzehren die heranreifenden Samen. Eine an eine Eiablage gekoppelte Bestäubung ist in unseren Breiten äußerst selten und kommt sonst nur noch bei der Feige vor. Obwohl die Trollblume in all ihren Teilen als (schwach) giftig gilt, findet man häufig Exemplare, deren Fruchtstände vomWild abgebissen wurden. 

Die Trollblume braucht einen feuchten, besser nassen, kühlen Boden, der auch kalkarm und schwach sauer sein kann. Ihren Verbreitungsschwerpunkt hat sie in den kühlen Gebirgs-Goldhafer-Wiesen (Polygono-Trisetetion) und in den Feucht- und Nasswiesen (Molinion, Calthion). Man findet sie an quelligen Stellen in Schluchtwäldern, Almweiden und Latschengebüschen, aber auch in den Subalpinen Hochstaudenfluren (Adenostylion alliariae) und Hochstaudengebüschen (Alnion viridis). 

Da sie denWald meidet, ist die Trollblume im Nationalpark Kalkalpen ein eher seltener Anblick. Das Zuwachsen der aufgelassenen Almen wird ihr gewiss nicht gefallen, andererseits kann sie vielleicht von der Auflichtung profitieren, welche mit der Überalterung der nun nicht mehr genutzten Fichten-(Tannen-)Wälder der höheren Lagen zu erwarten steht.