Flora Grau-Alpendost

Grau-Alpendost

Adenostyles alliariae

Adénostyle à feuilles
d`alliaire (F)
Adenostyles (GB)
Cavolaccio alpino (I)

Der Grau-Alpendost gehört zur Familie der Korbblütler. Die bis zu eineinhalb Meter hohe Pflanze kommt bei uns nur im Gebirge vor. Sie wächst in staudenreichen Bergmischwäldern und offenen Hochstaudenfluren der montanen bis subalpinen Höhenstufe. 

Der Grau-Alpendost hat seinen Namen wegen der abwischbaren, spinnwebig-filzigen Behaarung der Blattunterseite. Die Grundblätter erreichen bis zu 50 cm Durchmesser und erinnern dadurch an die Blätter der Pestwurzen ( sp.). Das Blatt weist am Rand eine grobe, unregelmäßige Zähnung auf, das Blattadernetz ist weitmaschig. Die kleinen rosa Blüten sitzen in Blütenkörbchen, die ihrerseits zu großen Blütenbüscheln zusammengefasst und schon von weitem sichtbar sind. Zur Blütezeit von Juli bis August sind oft große Flächen von ihm eingefärbt. Verwechslungsgefahr besteht am ehesten mit dem Kalk-Alpendost ( ). Dieser wird jedoch nur halb so hoch und hat viel kleinere, regelmäßig gezähnte, unterseits kahle Blätter mit einem engen Adernetz. Anders als der Grau-Alpendost ist er ein ausgesprochener Kalkzeiger. 

Der Grau-Alpendost ist einigermaßen schattenverträglich und bevorzugt sickerfrische, nährstoff- und basenreiche, aber nicht zwingend kalkreiche Böden. Er ist oft die dominierende Art der Subalpinen Hochstaudenfluren (Adenostylion alliariae). Diese bis zu brusthohen, meist sehr blütenreichen Hochstaudenfluren besiedeln waldfreie Standorte im subalpinen bis alpinen Bereich. Außerhalb der Hochstaudenfluren gehört der Grau- Alpendost zur charakteristischen Artenkombination des Ahorn-Buchenwaldes (Aceri-Fagetum), des Ulmen- Ahornwaldes (Ulmo-Aceretum) sowie des Hochstauden- Fichten-Tannenwaldes (Adenostylo alliariae-Abietum). 

Der Grau-Alpendost wird von der zunehmenden Waldwildnis im Nationalpark Kalkalpen vermutlich eher profitieren. Zwar werden sich manche Hochstaudenfluren letztendlich zu Fichten- oder Bergahornwäldern weiterentwickeln, zugleich ist jedoch mit der Überalterung der Fichten-(Tannen-)Wälder der höheren Lagen eine Auflichtung zu erwarten, die Pflanzenarten der Hochstaudenfluren zuträglich sein sollte.