Rotwild Winterfütterung

Rotwildfütterung im Bodinggraben © Buchner

Rotwild ist auf winterliche Verhältnisse gut eingestellt. Es schränkt seine Aktivitäten ein, verlangsamt seine Bewegungen und bekommt ein dichteres, sehr isolierendes Fell. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass die Tiere ihre Körpertemperatur in bestimmten Körperbereichen zu senken vermögen. Insgesamt wird dadurch viel Energie eingespart und es muss daher auch weniger Nahrung zugeführt werden. Selbst im Verdauungsapparat kommt es zu Veränderungen die weniger Hungergefühl zur Folge haben. Rotwild könnte sich bei derart milden Wintern vermutlich recht gut selbst über den Winter bringen, vorausgesetzt natürlich, dass sich die Bedingungen nicht verändern. Die Winter der vergangenen Jahre haben aber auch gezeigt, dass oft noch Ende Februar massive Schneefälle für geschlossene Schneedecken, die sich noch lange bis in das Frühjahr hinein gehalten haben, sorgten. – Dann ist eine Zusatzfütterung jedenfalls angebracht.

Von der rechtlichen Seite betrachtet ist festzustellen, dass das Jagdgesetz mit der Berechtigung zur Jagd auch die Verpflichtung verbindet das Wild zu hegen. Während der Notzeit ist das Wild in den Wintereinständen zu füttern. Dieser Rechtslage kann sich auch ein Nationalpark nicht entziehen. – In der Wildniszone des Nationalpark Kalkalpen wurde eine Rotwildfütterung aufgelassen. Am Rand des Nationalpark Kalkalpen werden aber vier Fütterstellen betrieben. Eine davon ist die Rotwildschaufütterung im Bodinggraben bei Molln. Bei den Rotwildfütterungen des Nationalpark Kalkalpen wird artengerecht nur mit Heu, bei der Schaufütterung gelegentlich auch mit Rüben gefüttert. Auf die Vorlage von Mais- und Grassilage oder Apfeltrester wird, anders als bei herkömmlichen Fütterungen, im Nationalpark Kalkalpen verzichtet. – Beobachtet wurde auch, dass es etliche Stück Rotwild gibt, die überhaupt keine Fütterung im Winter besuchen. Diese Beobachtung wurde auch im Schweizer Nationalpark Kalkalpen dokumentiert.