25 Jahre Luchse im Nationalparkgebiet

Presseinformation vom 28. Juni 2023

Der Luchs in unserer Region 

25 Jahre Luchse im Nationalparkgebiet 

Seit dem Jahr 1998 zieht der Luchs im Nationalpark Kalkalpen und dessen Umfeld wieder seine Fährte. Anlässlich dieses Jubiläums luden am Dienstag, 27. Juni 2023, die Verwaltung des Nationalparks Kalkalpen und das Partnerkonsortium des LE-Projektes „Aktionsplan Luchs in Österreich“ alle Interessierten zur Informationsveranstaltung „25 Jahre Luchs in der Nationalpark Region“ ein.

Die Luchsexperten Christian Fuxjäger (Nationalpark Kalkalpen) und Paolo Molinari (Progetto Lince Italia – Università di Torino) präsentierten Erkenntnisse aus ihren umfassenden Erfahrungswerten mit der Luchs-Rückkehr in den Kalkalpen sowie in ganz Mitteleuropa.

Wie leben Luchse? Wie kann ihr Überleben in Österreich langfristig sichergestellt werden? Und wieso hat der Luchs so einen kurzen Schwanz? Die Experten standen für die vielen interessierten Fragen Rede und Antwort. Aus den Wortmeldungen gingen sowohl Faszination für das Tier als auch Herausforderungen im Zusammenleben mit dem großen Beutegreifer hervor. Durch die professionelle Moderation bekamen alle Stimmen Gehör.

Zwar konnte in der Veranstaltung auf einige Erfolge der bisherigen Maßnahmen zum Schutz des Luchses zurückgeblickt werden, wie z.B. der erste Nachwuchs im Nationalpark Kalkalpen im Jahr 2012. Doch das Fortbestehen des Luchses in den Nordöstlichen Kalkalpen ist keinesfalls gesichert. Die fünf Luchse in der Nationalparkregion sind zu wenige für den Aufbau einer stabilen Population und weisen zudem teilweise Inzuchtprobleme aufgrund der engen Verwandtschaft auf. Seit einigen Jahren gibt es keine Nachweise auf Luchsnachwuchs mehr.

Insgesamt ist der Luchs in Österreich weiterhin stark gefährdet. Das Projektkonsortium, bestehend aus Naturschutzbund Österreich, Österreichische Bundesforste, Stadt Wien und WWF, hat daher das Bestreben, gemeinsam mit weiteren Kooperationspartnern das Überleben des Luchses in Österreich langfristig zu sichern. Inspiriert durch Artenschutzprojekte zum Luchs in Deutschland, Italien und Slowenien entstand im Jahr 2022 die Idee zum Vorprojekt „LE-Aktionsplan Luchs in Österreich“, indem alle relevanten Interessengruppen von Anfang an eingebunden werden, um ihre Interessen berücksichtigen zu können. Das Projektgebiet umfasst dabei die Nördlichen Kalkalpen in den Bundesländern Oberösterreich, Steiermark und Niederösterreich.

Ziel des Projekts ist es, gemeinsam Inhalte und Maßnahmen für ein Folgeprojekt zu entwickeln, um unter breiter Beteiligung eine langfristig sich selbst erhaltende Population des Luchses im Projektgebiet zu ermöglichen. Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

DI Josef Forstinger, NP Kalkalpen Direktor
Tel: 07584 / 3951-200Mail: josef.forstinger@kalkalpen.at

Lucas Ende, MSc, Artenschutzkoordinator | naturschutzbund |
Tel.: 0681 / 81851760Mail: lucas.ende@naturschutzbund.at

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Paolo Molinari von der Universität Progetto Lince Italia – Università di TorinoLuchsexperte Paolo Molinari reiste aus Italien an und referierte über die Biologie des Luchses und über Luchs-Auswilderungsprojekte in unseren südlichen Nachbarländern Italien und Slowenien.
© Lucas Ende
Nationalpark Direktor Josef Forstinger begrüßt die GästeNationalpark Direktor Josef Forstinger begrüßte zahlreiche am Thema Luchs interessierte Gäste im Nationalpark Besucherzentrum Ennstal.
© Lucas Ende
Luchsexperten präsentieren ihre Erkenntnisse von der Luchs-Rückkehr im Nationalpark Kalkalpen und in ganz EuropaDie Luchsexperten Christian Fuxjäger (Nationalpark Kalkalpen) und Paolo Molinari (Progetto Lince Italia – Università di Torino) präsentierten Erkenntnisse aus ihren umfassenden Erfahrungswerten mit der Luchs-Rückkehr in den Kalkalpen sowie in ganz Mitteleuropa.
© Lucas Ende

28.06.2023