Amphibien der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie

Kartierung der FFH-Amphibien

Nachdem in den Jahren 2012 und 2013 eine erstmalige flächendeckende Bearbeitung ausgewählter Amphibienarten im Nationalpark erfolgen soll, wurde eine detaillierte Planungsgrundlage unter Einbeziehung eines Werkvertragsnehmers erstellt (Moitzi & Weigand 2011) und der Naturschutzabteilung (Linz) zur gemeinsamen Abklärung der weiteren Vorgangsweise übermittelt.

Vorrangiges Ziel war das Zusammentragen aller hausintern verfügbaren Daten, von Streudaten sowie auch von ausgewählten externen Daten (insb. Zobodat-Datenbank vom Land OÖ). Im Nationalpark konnten mehr als 1000 Amphibien-Nachweise recherchiert und lagemäßig verortet werden. Dabei entfallen auf die Hauptzielart, der Gelbbauchunke, im Nationalpark 139 Nachweise (Standorte, Beobachtungen) mit insgesamt 506 erfassten Individuen. Hohes Augenmerk wurde zudem auf relevante Habitatparameter gelegt, speziell von potentiellen Amphibien-Laichgewässern (knapp 500 Standorte mit Kleingewässern sind mittlerweile lagegenau erfasst), und diese den bisher vorliegenden Artnachweisen in Beziehung gestellt. Als Spezialist für Pionier- und Kleingewässer findet man die Gelbbauchunke im Nationalpark erwartungsgemäß vorwiegend in den flachgründigen und mit einer schlammigen Gewässersohle ausgestatteten Tümpeln, permanenten und temporären Kleingewässern sowie in Hirschsuhlen und in den mit Wasser gefüllten Radspuren. Die Verbreitung der Amphibien im Nationalpark ist keinesfalls gleichförmig und hängt von den vorhandenen Gewässern ab, die sich auf den Plateaulagen mit den Almböden (5 Amphibien-Hotspots) und auf die Talböden (mindestens 2 Amphibien-Hotspots) konzentrieren.

Auf Basis dieser Grundlagen mit GIS-basierender Datendarstellung sollte nun die Abschätzung des Bedarfs an ergänzenden Erhebungen gut möglich sein und folgend auch den Aufwand der Freilandarbeiten im geplanten Kartierungsprojekt deutlich minimieren. In enger Rücksprache mit der Naturschutzabteilung (Dr. A. Schuster) ist bereits geklärt, dass der primäre Fokus auf die Anhang II-Zielart Gelbbauchunke gelegt werden soll und sekundär weiters die Anhang IV-Zielart Alpensalamander sowie bei Sinnhaftigkeit auch der Feuersalamander, nachdem die beiden Salamander-Arten als besondere Indikatoren hinsichtlich Wald, Klimawandel und Höhengradient gelten. Informationen zu allen anderen Amphibienarten sind bei den Kartierungen mit zu erfassen, wobei durch die Habitatansprüche hier insbesondere der Bergmolch betroffen sein wird.

Thomas Moitzi bei Zählung von Laichballen des Grasfrosches an einem Almtümpel im Nationalpark © Weigand