Flora Lärche

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Lärche

Larix decidua

Europäische Lärche (D)
Mélèze d`europe (F)
European Larch (GB)
Larice europeo (I)

Charakteristik: Bis über 50 m, schlanke, kegelförmige Krone, graubraune, schuppige Borke mit rotbraunen Furchen, weiche, biegsame Nadeln in rosettig angeordneten Büscheln

Standort: Lichtliebend, in Hochgebirgslagen, Gebirgswälder, auch an trockenen Standorten

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Die Lärche kommt bei uns hauptsächlich in der montanen und subalpinen Höhenstufe vor. Ihr natürliches Areal würde von etwa 1.400 Meter bis zur Waldgrenze reichen. Durch den Einfluss der Forstwirtschaft ist die Lärche heute aber auch in den unteren Höhenstufen vertreten.

Die Lärche ist an der dicken, etwas rötlichen Borke und an den lose herabhängenden Zweigen mit den hellgrünen Nadelbüscheln gut zu erkennen. Sie ist der einzige heimische Nadelbaum, der seine Nadeln jährlich abwirft. Für die intensiv gelbe Herbstfärbung ist die vorherige Rückeinlagerung von Mineralstoffen aus den Nadeln in das Holz verantwortlich. Bedingt durch Schneedruck ist die Lärche in den höheren Lagen häufig säbelwüchsig. Sie kann bis zu 800 Jahre alt werden und ist damit neben der Eibe unsere langlebigste Baumart.

Die Lärche bevorzugt sonnige, südseitige Hänge und skelettreiche, wasserdurchlässige Böden. Im Alter ist sie sehr widerstandsfähig gegen Lawinen, Murenabgänge und Steinschlag. Lufttrockene, windige Lagen kommen ihr entgegen, da sie für ihren Stoffwechsel ein Vielfaches mehr an Wasser verdunsten muss als andere Baumarten. Wie das gute Wachstum in den Forsten zeigt, verfügt sie aber an sich über eine große ökologische Toleranz. Dass sie natürlich erst in der oberen Höhenstufe vorkommt, liegt in erster Linie am hohen Lichtbedarf ihrer Verjüngung und der daraus folgenden Unterlegenheit gegenüber den Schattbaumarten Fichte, Buche und Tanne. Deshalb hat die Lärche von Almweiderodungen und der Kahlschlagwirtschaft sehr profitiert.

Natürliche Lärchen-Reinbestände stocken hauptsächlich in der subalpinen Höhenstufe und in Lawinenzügen. Daneben gibt es nutzungsbedingte Lärchenwiesen in Almgebieten. Meist tritt die Lärche aber in Mischung mit der Fichte auf. Neben dem Karbonat-Lärchenwald gibt es mehrere Fichtenwaldgesellschaften, an denen die Lärche beteiligt ist. Bei ungestörter Entwicklung wird der Lärchen- Nachwuchs in den meisten dieser Fichtenwaldgesellschaften allerdings ausgedunkelt.

Im Herbst hüllen sich die Lärchen in leuchtendes Gelb © BriendlIm Nationalpark Kalkalpen ist zu erwarten, dass die in den Fichtenforsten und Buchenmischwäldern derzeit regelmäßig beigemischte Lärche mit dem Ende der Kahlschlagwirtschaft deutlich an Areal verlieren wird.