Flora Rundblatt-Steinbrech

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Rundblatt-Steinbrech

Saxifraga rotundifolia

Saxifrage à feuilles rondes (F)
Round Leaved Saxifrage (GB)
Saxifraga a foglie rotonde (I)

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Der Rundblatt-Steinbrech wächst nur auf schattigen und feuchten Standorten. Er kommt in kräuterreichen Bergmischwäldern, Latschengebüschen, Hochstaudenfluren sowie an Bachufern in der montanen bis subalpinen Höhenstufe vor. 

Rundblatt-Steinbrech Blüte © Andreas GärtnerDie Blätter des Rundblatt-Steinbrechs sind anders als bei vielen seiner Verwandten nicht fleischig, da er nur feuchte Stellen besiedelt. Die rundlichen Grundblätter haben lange Blattstiele und eine abstehende Behaarung. Die Blattränder sind knorpelig und die Blattzähne spitz. Die lockere, reichblütige Rispe des Rundblatt-Steinbrechs sitzt am Ende eines maximal kniehohen, beblätterten Stängels. Jedes der weißen Blütenblätter ist im unteren Teil gelb und im oberen rot gesprenkelt. Die Schönheit der Einzelblüte offenbart sich erst beim näheren Hinsehen, da sie nicht sehr groß ist. Die Blütezeit reicht je nach Höhenlage von Juni bis September. 

Der Rundblatt-Steinbrech bevorzugt sickerfrische, nährstoffreiche, kalkhaltige, lockere, steinige, humose Lehmböden. Er liebt es etwas schattig und braucht eine gewisse Luftfeuchte. Er ist eine kennzeichnende Art der Subalpinen Hochstaudenfluren (Adenostylion alliariae), wo er unter dem Schirm der Hochstauden ansprechende Bedingungen vorfindet. Er gehört so wie der Grau- Alpendost zur charakteristischen Artenkombination des Ahorn-Buchenwaldes (Aceri-Fagetum), des Ulmen- Ahornwaldes (Ulmo-Aceretum) sowie des Hochstauden- Fichten-Tannenwaldes (Adenostylo alliariae-Abietum). Daneben kommt er regelmäßig in den Kalk-Quellfluren (Cratoneurion commutati) vor. 

Auf das Vorkommen des Rundblatt-Steinbrechs wird sich die zunehmende Waldwildnis im Nationalpark Kalkalpen kaum auswirken. Zwar werden sich manche Hochstaudenfluren letztlich zu Fichten- oder Berg-Ahornwäldern weiterentwickeln. Andererseits ist mit der Überalterung der nun nicht mehr genutzten Fichten-(Tannen-)Wälder der höheren Lagen eine Auflichtung zu erwarten, die einer Art der Hochstaudenfluren zuträglich sein sollte.