Kein Ersatz für Luchsmännchen Juro

Luchsin mit Jungtieren © Science Vision

Die Ranzzeit der Luchse ist vorüber.  Aufgrund von Widerständen gelang es uns leider nicht einen Ersatz für den spurlos verschwundenen Luchs Juro in den Nationalpark umzusiedeln, obwohl das in der Arbeitsgruppe LUKA besonders für den Ausfall dieses Männchens vereinbart wurde. Das wäre aus genetischer Sicht ein dringendes Erfordernis gewesen. Die Luchsweibchen Freia, Skadi und Kora werden sich vermutlich mit eng verwandten Tieren (Sohn oder Bruder) gepaart haben.

Die Genetikerin Dr. Christine Breitenmoser-Würsten, sie ist auch Programm-Koordinatorin des KORA Projektes(Koordinierte Forschungsprojekte zur Erhaltung und zum Management der Raubtiere in der Schweiz) meinte schon im Februar 2014:
„Bei einer Wiederansiedlung ist immer anzustreben, dass die Luchspopulation möglichst rasch wächst und nicht lange auf einem tiefen Niveau bleibt, da die Abnahme der genetischen Diversität von der Dauer des Flaschenhals abhängt. Es ist daher dringend zu empfehlen möglichst schon 2014 weitere Männchen freizulassen, oder ein Männchen 2014, weitere in den folgenden Jahren. Falls alle heute vorhanden Tiere überleben, sind 2015 mehrere paarungsbereite Weibchen vorhanden, die mehr als einem unverwandten Männchen begegnen sollten, sonst entsteht eine nächste Generation von eng verwandten Tieren“. – Schade, dass der profunden Meinung von Fachleuten so wenig Gehör geschenkt wird.

Jungluchse © Science VisionJunge Luchse © Science Vision

27.03.2015