Umwelt- und Klimaforschung im Nationalpark Kalkalpen

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Wie hoch sind die Einträge von weiträumig verfrachteten Luftschadstoffen? Welche Wirkungen zeigen sie in Waldökosystemen? Ist die Ressource „Waldökosystem“ und deren Funktion gefährdet? Die Beantwortung dieser Fragen steht in enger Verbindung mit dem „Zöbelboden“ im Reichraminger Hintergebirge im Nationalpark Kalkalpen. Dort befindet sich eine von 50 europäischen Untersuchungsstandorten, in denen im Rahmen des Integrated Monitoring Programmes Langzeitbeobachtungen über Umweltauswirkungen durchgeführt werden. Unter der Schirmherrschaft der Europäischen Wirtschaftskommission (UN-ECE) arbeiten 49 Staaten im Rahmen der Genfer Luftreinhaltekonvention an der Verminderung der grenzüberschreitenden Luftverschmutzung in Europa. Gerade im Nationalpark Kalkalpen bietet sich die Dauerbeobachtung besonders an, weil die Entwicklung der Natur vom Menschen weitgehend unbeeinflusst abläuft. Allerdings halten sich Schadstoffe nicht an Nationalpark Grenzen. Auch weit ab von Ballungszentren und Industrieanlagen findet die Fernverfrachtung statt, manche Einträge sind auch hausgemacht. Seit 1995 geht das Umweltbundesamt am Zöbelboden dem Einfluss von Schadstoffeinträgen in Wäldern auf den Grund, Nationalpark Mitarbeiter führen wöchentlich die Beprobung durch. Die Ergebnisse aus den Messungen ermöglichen den Vergleich der Schadstoffbelastung innerhalb Europas und die Überprüfung der Wirksamkeit von internationalen Luftreinhalteabkommen. So werden Schwermetalle seit 17 Jahren am Zöbelboden untersucht, etwa die Hälfte des Eintrages stammt aus weiträumigen Verfrachtungen. Hier konnte bei Blei und Quecksilber in den vergangenen Jahren eine deutliche Reduktion festgestellt werden. Dr. Thomas Dirnböck vom Umweltbundesamt präsentiert im Rahmen eines Vortrages in der Villa Sonnend die Ergebnisse der langjährigen Umweltforschung im Nationalpark Kalkalpen.

Vortrag: Zöbelboden – ein Waldökosystem unter Dauerbeobachtung,
am Donnerstag, 7. Oktober 2010 um 19.30 Uhr
Ort: Villa Sonnwend bei Windischgarsten
Referent: Dr. Thomas Dirnböck, Umweltbundesamt Wien
Eintritt frei

28.09.2010