Wildnis schafft Vielfalt

Reichraminger Hintergebirge © Sieghartsleitner

Täglich werden in Österreich laut Meldungen des Umweltbundesamtes 21 ha Flächen verbaut und natürliche Lebensräume gehen damit verloren. Von den 46.000 Tierarten in Österreich sind 2.800 auf der Roten Liste und gelten damit als vom Aussterben bedroht. Weltweit sterben jedes Jahr 27.000 Arten für immer aus.   

Großschutzgebiete sind die letzte Zuflucht für Wildtiere.
Auf einer Fläche von 209 km2 schützt der Nationalpark Kalkalpen das größte zusammenhängende Waldgebiet Österreichs. 75% der Fläche sind Wildnis – das ist einzigartig in Österreich. Langfristige Vision des Nationalparks Kalkalpen ist es, dynamische Wildnis, artenreiche Lebensräume und naturnahe Kulturlandschaften über Generationen zu schützen.

Europaweit sind 85 % der ursprünglichen Buchenwälder abgeholzt worden. Von den verbleibenden 15% gibt es nur noch wenige naturnahe Bestände. Nur noch 20% der Wälder in Österreich gelten als naturnah. 

Vier Fünftel der Nationalpark Fläche ist mit Wald bedeckt. Insgesamt 30 verschiedene Waldgesellschaften kommen vor, darunter Urwaldreste und naturnahe Buchenwälder. Sie sind Keimzellen einer zusammenhängenden Waldwildnis von morgen.

Alte Bäume und knorrige Urwaldriesen sind selten geworden. Von den rund 13.000 im Wald lebenden Pflanzen-, Pilz- und Tierarten sind 4.500 im Laufe ihrer Entwicklung auf alte und tote Baumstämme angewiesen.  

Forschungen belegen einen besonders hohen Artenreichtum im Nationalpark Kalkalpen:
  • 50 Säugetierarten
  • 80 Brutvogelarten
  • 1.000 verschiedene Blütenpflanzen, Moose und Farne
  • 1.500 Schmetterlingsarten
  • 17 Fledermausarten
  • überdurchschnittlich hohe Specht- & Schnäppervorkommen
  • eine enorme Anzahl an Käferarten

Vertrieben aus dem Paradies:
Elch und Wisent konnten im 16. Jahrhundert nicht mehr nachgewiesen werden
Der Steinbock kam 1720 noch in Spital am Pyhrn vor
1810 wurde das letzte Rudel Wölfe im Hintergebirge gesehen
1821 wurde im Almtal der letzte Luchs erlegt
1835 konnte noch ein Bartgeier Brutpaar in den nördlichen Kalkalpen festgestellt werden
1870 wird auf der Geritz der letzte Bär geschossen 

Die Rückkehrer in die Waldwildnis:
Steinadler, Fischotter, Wanderfalke, Schwarzstorch und Luchs haben im Nationalpark wieder eine Heimat und Zuflucht gefunden.

Täglich werden mehr Flächen verbaut, Landstriche durch Verkehrswege zerschnitten und natürliche Wanderbewegungen der Wildtiere unterbunden. Der Gen-Austausch zwischen den Populationen kann nicht mehr stattfinden. 

Der Nationalpark Kalkalpen bietet gemeinsam mit 15 benachbarten Schutzgebieten auf mehr als 2000 km² großräumig "Freiheit für Wildtiere" wie Hirsch, Reh, Gams, Luchs und Adler im Herzen Europas.

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