Symbol für Langlebigkeit
Seit 140 Millionen Jahren gibt es Eiben auf der Erde. Sie zählen somit zu den ältesten höheren Organismen.
Im Nationalpark Kalkalpen findet man Eiben noch verhältnismäßig häufig in schwer zugänglichen, tief eingeschnittenen Gräben und an steilen Schluchthängen. Einzelne Exemplare sind stolze 1000 Jahre alt.
Im Rahmen des Projektes „Seltene Baumarten“ kartieren derzeit die Mitarbeiter der Bundesforste Nationalparkbetrieb Kalkalpen bei Reviertätigkeiten zufällig angetroffenen Exemplare mit GPS. Die Dokumentation der Eibenvorkommen ermöglicht weitere Überlegungen zu ihrem Schutz.
Heiß begehrt
Eibenholz galt bereits im Mittelalter wegen seiner Härte und Elastizität als bestes Holz für Bögen. Eibenbestände waren z.B. bei den Engländern in den Kriegsgesetzen verankert, da man aus Eibenholz Langbögen herstellen konnte. Mit diesen war man in der Lage die Rüstungen der Gegner zu durchschießen, was einen entscheidenden Vorteil im Kampf brachte. Auch „Ötzi“ – der Mann aus dem Eis, hatte einen Eibenbogen bei sich.
Die Eibe ist auch der „Mercedes“ unter den Hecken, weil man sie jahrhundertelang immer wieder zurückschneiden kann. Von den architektonisch geschnitten Eiben in den Lustgärten von Versailles hat einst ganz Europa gesprochen. Heutzutage ihr einziger Nachteil: Sie verträgt kein Streusalz.
Immergrün
Eiben sind immergrüne Sträucher bis mittelgroße Bäume. Sie sind zweihäusig, das heißt, männliche und weibliche Blüten stehen auf separaten Pflanzen. Weibliche Pflanzen tragen im Herbst rote „Beeren“, die in der Mitte einen einzelnen Samen enthalten. Die Samen werden hauptsächlich von Vögeln verbreitet, die den fleischigen, roten Samenmantel verzehren und den giftigen Samenkern später wieder unverdaut ausscheiden.
Nicht bekömmlich sind Eibennadeln und Samen für den Menschen, für Pferde und Schweine. Das darin enthaltene Alkaloid Taxin führt schnell zum Herztod. Von Rot-, Gams- und Rehwild können die Nadeln trotz ihrer Giftigkeit gefressen werden.