Zwergschnäpper
Ficedula parva
Taxon-ID: 240388
Lejsek malý (CZ)
Papamoscas papirrojo (E)
Gobemouche nain (F)
Red-breasted Flycatcher (GB)
Kis legykapo (H)
Muharica crvenovoljka (HR)
Mindre flugsmappare (S)
Pigliamosche pettirosso(I)
Kleine vliegenvanger (NL)
Mali muhar (SLO)
Kennzeichen: rote Kehle nur bei alten Männchen, weiße Kanten an der Schwanzwurzel, zuckt auffällig mit dem Schwanz, rüttelt vor Zweigen in Altbuchenbeständen, zaunkönigartiges Schnurren ...
Brut: sehr hoch in Halbhöhlen und Spalten von Bäumen
Nahrung: kleine Insekten, kleine Raupen
Beobachtungstipp: Schwer zu beobachten! In Buchenwäldern mit alten dürren Zweigen in großer Höhe, fast nie zu sehen, aber der chrakteristische Ruf ist gut zu hören (Vogelstimmen-CD!)
Sonstiges: Nur im Sommer bei uns, überwintert in Süd- und Südostasien, Pakistan; kommt sehr spät Anfang bis Mitte Mai zu uns und verläßt uns bereits im August wieder!
In Oberösterreich beschränkt sich das Vorkommen des Zwergschnäppers nahezu ausschließlich auf die Nördlichen Kalkalpen, der Nationalpark Kalkalpen ist als Brutgebiet von hoher Bedeutung.
Mit nur etwa 12 cm Länge ist der Zwergschnäpper ein kleiner und unauffälliger Singvogel. Das Männchen weist eine orangerote Kehle auf. Diese fehlt jedoch jungen Exemplaren, die mit ihrer weißen Unterseite optisch nicht vom Weibchen zu unterscheiden sind. Beide Geschlechter haben eine olivbraune Oberseite und als wichtiges Merkmal eine weiße Schwanzbasis. Eine typische Verhaltensweise des Zwergschnäppers ist das häufige Schwanzstelzen. Wegen der sehr verborgenen Lebensweise ist die Stimme das wichtigste Kennzeichen. Der Gesang ist laut, glockenhell und recht auffällig.
Als Langstreckenzieher, der im fernen Indien überwintert, erreicht der Zwergschnäpper in Österreich dieWestgrenze seiner Verbreitung. Ähnlich dem Weißrückenspecht brütet auch der Zwergschnäpper bei uns nur an der Nordseite der Alpen und kommt westwärts nur bis Vorarlberg vor. Dieser Schnäpper bewohnt in Mitteleuropa ausschließlich Buchenwälder und buchendominierte Mischwälder. Alte Bestände werden bevorzugt, ein reiches Angebot an dürren Zweigen ist für dieWartenjagd auf Insekten wichtig. Aufgrund des extrem langen Zugweges trifft der Zwergschnäpper frühestens Anfang Mai bei uns ein und zieht im August schon wieder ab. Wie alle Fliegenschnäpper ist er ein Höhlenbrüter, er nutzt gerne Halbhöhlen wie ausgefaulte Astlöcher. Höhenlagen zwischen 700 und 1.100 Meter werden offenbar bevorzugt.
Neben den Nördlichen Kalkalpen existieren in Oberösterreich noch winzige Restvorkommen im Mühlviertel, im Grenzraum zu Tschechien. Der Bestand in Oberösterreich wird mit 500 bis 1.000 Paaren beziffert. Im Nationalpark Kalkalpen ist der Zwergschnäpper punktuell an der Nordseite des Sengsengebirges und verbreiteter im Reichraminger Hintergebirge anzutreffen. Die Größe des Bestandes ist noch nicht bekannt. Zwergschnäpper