Bergbau im Reichraminger Hintergebirge und Sengsengebirge

700 Jahre Bergbaugeschichte im Reichraminger Hintergebirge und Sengsengebirge sind in dieser Montanmonografie zusammengefasst.

Bereits um 1200 baute man im Gebiet von Unterlaussa Eisenerz ab. Anfang des 16. Jhdt. Wurde in diesem Gebiet auch Gagat bergbaumäßig gewonnen.

Der Erzberg von Reichraming wird 1255 erstmals urkundlich erwähnt. Von 1538 bis 1548 soll hier Eisenerz abgebaut worden sein.

Der Manganerzbau nahe der Glöcklalm im Bodinggraben bei Molln wurde bis 1915 betrieben, der Kohlebergbau am Sandl stand 1949 still und den Bauxitbergbau von Unterlaussa stellte man erst 1964 ein.

Bauxitbergbau in Unterlaussa

Bauxit (der Rohstoff des Aluminiums) steht im Reichraminger Hintergebirge im Gebiet Sonnberg-Schwarza-Prefingkogel-Blaberg in unzusammenhängenden linsenförmigen Lagern an, die an der Transgressionsgrenze der Gosau zum triadischen Hauptdolomit liegen.

1919 begann durch die Firma Stern & Hafferl der Bauxitbergbau am Prefingkogel. 1921 erwarb auch die Firma Reithoffer die Rechte für den Bauxitabbau am Blaberger Hochkogl. 1938 kaufte sich die OKA in den Bauxitbergbau von Unterlaussa ein, den 1941 dann die Vereinigte Aluminium-Werke AG Ranshofen übernahm. Im April 1964 wurde der Bergbaubetrieb eingestellt.

Die Angaben über die gesamte geförderte Bauxitmenge schwankt zwischen 265.061 Tonnen und 268.190 Tonnen. Die geologisch möglichen Reserven werden auf 4 bis 5 Millionen Tonnen geschätzt.

Eine Besonderheit war die 13,5 km lange Materialseilbahn zwischen dem Bergbaugebiet und der

Bahnverladestation beim Bahnhof Weißenbach St. Gallen. Die Materialseilbahn galt als die längste Europas.

Der Eisenbergbau im Gebiet von Unterlaussa

Die im Gebiet von Unterlaussa anstehenden Bauxite weisen einen Eisengehalt bis zu 37% auf, weshalb sie früher als Rot- oder Toneisenstein abgebaut wurden.

Das Stift Admont hatte im Gebiet von Unterlaussa Besitzungen und schürfte hier nach Eisen. Vom 12. Jh. Gibt es mehrere urkundliche Belege vom Bergbau des stiftes Admont. Die Flurnamen „Blaberg“, „Eisenberg“ und „Eisengraben“ dürften mit dem frühen Bergbau in Zusammenhang stehen.

1455 entdeckte man neuerlich Eisenerzlagerstätten auf dem Boden des Stiftes Admont in der Gegend zwischen Bodenwies und Hengstpass.

1611 betrieb der Inhaber des Messinghüttwerkes von Reichraming ein Bergwerk auf Eisen in der inneren Laussa.

1812 meldete der in Albeneck wohnende Pfleger, dass er seinen Eisenbergbau im Grübl und am Agstein schon längst eingestellt hat und daher jenes Holz nicht mehr braucht, das ihm der Waldmeister des Stiftes Admont angeboten hat.

Von 1827 bis zum Frühjahr 1829 schürfte ein einzelner Bergmann im Auftrag einer gewissen Frau Sonndorfer aus Wien und von Frau Josefa Aigner, der Besitzerin der Nagelschmiede am Krenhaus in Losenstein, auf dem Agsteinberg nach Eisenerz. Als Frau Sonndorfer starb und die Zahlungen an den Bergmann ausblieben, verdingte er sich durch 5 Monate bei Bauern als Gipsbrecher. Ab dem Herbst 1829 arbeitete er wieder im Bergwerk. Zu Ostern 1830 gesellte sich noch ein 2. Bergmann zu ihm, weil Frau Aigner versprochen hatte, den offenen Lohn bals auszuzahlen. Insgesamt förderten sie 12.000 bis 15.000 Zentner Eisenerz, die nun auf Halde lagen.

Frau Aigner ließ am 11. Juli 1830 ein Eisenstein-Feldmaß, genannt „Johann Nepomuk“, am Sandl und Agstein vermessen und abstecken. Daran grenzten zwei Feldmaße der Innerberger Hauptgewerkschaft an. Zwei Tage später, am 13. Juli 1830 meldete Frau Aigner neuerlich Mutungen an und zwar am Fuß und auf der Höhe des Blaberges, am Agstein und Sandl, in der Schränken (auf Steinkohle), am Hochkogel und am Eisenberg. Es kam dabei zu einem Streit um die Bergbaurechte zwischen Frau Aigner und der Innerberger Hauptgewerkschaft.

1868 begann am Sandl der Wirt in Anger bei Weyer mit einem Schurf auf Eisenerz.

1871 bekam die Innerberger Hauptgewerkschaft die Grubenfelder am Blaberg und Prefingkogel verliehen.

1875 versuchte es der Grazer Ingenieur Georg Wisiak mit dem Bergbau unterm Hochkogel mit den Grubenfeldern „Maria am Sandl“, „Josef am Sandl“ und „Georg im Grübl“. 1881 wurden seine Bergbaurechte wieder gelöscht.

Gagat- und Steinkohlebergbau im Sandl- und Teufelgraben

Gagat ist eine tiefschwarze und bitumenreiche Kohle, die gern als Schmuck- und Abwehrstein getragen wurde. Um 1500 begann in Unterlaussa der Bauer Seebacher mit dem bergmännischen Abbau des Gagats. 1523 stellte ihm Ferdinand I. eine Urkunde aus, in der der Gagatbergbau erwähnt wird. Der Bergbau auf Gagat dürfte nur wenige Jahrzehnte in Betrieb gewesen sein, weil er in späteren Abgaben- bzw. Steuerverzeichnissen nicht mehr aufscheint.

Der Steinkohlenabbau im Sandl und auf der Schränken lässt sich für 1830 durch Josefa Aigner belegen.

Einen besonderen Aufschwung erlebte der Kohlenabbau im Sandl jeweils nach dem ersten und zweiten Weltkrieg. Ab Herbst 1918 baute die Firma Reithoffer’s Söhne, die in Garsten bei Steyr ein Gummi- und Kabelwerk betrieben, Kohle hauptsächlich für den eigenen Betrieb ab. Im Februar 1925 stellte man den Kohlebergbau am Sandl wieder ein.

Im uli 1945 begann die neuerliche Kohlegewinnung am Sandl, die diesmal bis Sommer 1949 andauerte.

Geologisch ist am Sandl bei Unterlaussa das Vorkommen der Kohle an die Obere Gosau gebunden, wo in grauen Gosaumergeln und Sandsteinen stark verunreinigte Kohlenflöze vorkommen. Es handelt sich dabei um marines Flachwassermilieu, in dem durch schnelle Sedimentation eine Verkohlung der organischen Substanzen erfolgen konnte.  

Manganerzbergbau

Gagat ist eine tiefschwarze und bitumenreiche Kohle, die gern als Schmuck- und Abwehrstein getragen wurde. Um 1500 begann in Unterlaussa der Bauer Seebacher mit dem bergmännischen Abbau des Gagats. 1523 stellte ihm Ferdinand I. eine Urkunde aus, in der der Gagatbergbau erwähnt wird. Der Bergbau auf Gagat dürfte nur wenige Jahrzehnte in Betrieb gewesen sein, weil er in späteren Abgaben- bzw. Steuerverzeichnissen nicht mehr aufscheint.

Der Steinkohlenabbau im Sandl und auf der Schränken lässt sich für 1830 durch Josefa Aigner belegen.

Einen besonderen Aufschwung erlebte der Kohlenabbau im Sandl jeweils nach dem ersten und zweiten Weltkrieg. Ab Herbst 1918 baute die Firma Reithoffer’s Söhne, die in Garsten bei Steyr ein Gummi- und Kabelwerk betrieben, Kohle hauptsächlich für den eigenen Betrieb ab. Im Februar 1925 stellte man den Kohlebergbau am Sandl wieder ein.

Im uli 1945 begann die neuerliche Kohlegewinnung am Sandl, die diesmal bis Sommer 1949 andauerte.

Geologisch ist am Sandl bei Unterlaussa das Vorkommen der Kohle an die Obere Gosau gebunden, wo in grauen Gosaumergeln und Sandsteinen stark verunreinigte Kohlenflöze vorkommen. Es handelt sich dabei um marines Flachwassermilieu, in dem durch schnelle Sedimentation eine Verkohlung der organischen Substanzen erfolgen konnte.  

Eisenbergbau am Gaisberg bei Molln

1569 suchten der Bürgermeister von Steyr und ein Messerer aus Steinbach beim Kaiser um die Errichtung eines Eisenbergwerkes am Gaisberg an. Sie argumentierten damit, dass die kleinen Landschmieden zu wenig Eisen von Steyr bekommen können und daher keine Konkurrenz zum Erzberg entsteht, sondern dies eine zusätzliche Bereicherung und Förderung des Landes und der Handwerksleute sei. Sie ersuchten um 6 steuerfreie Jahre, bis sie das Bergwerk in Gang gebracht und ein Blähaus und ein Hammerwerk an der Krummen Steyrling errichtet haben.

Die Hofkammer forderte daraufhin eine Reihe von Stellungnahmen und Gutachten an.

Die Innerberger Hauptgewerkschaft, die Herrschaft Steyr, die Stadt Steyr, der Amtmann von Gmunden, die Schlossherrn von Klaus, die Kirchdorf-Micheldorfer Senseninnung, der Landeshauptmann und einige andere gaben ihre Meinung dazu kund. Ein Fachmann führte einen Lokalaugenschein am Gaisberg durch, nahm Proben vom Erz, ließ es zu Eisen schmelzen und daraus zwei Sensen, eine Klampfe und ein Schretteisen fertigen. Es zeigte sich, dass das Eisen „trefflich weich und gut ist, so dass es auch das Innerbergische Eisen übertrifft“. Das Bergwerk wurde schließlich genehmigt, allerdings die abgabenfreien Jahre nicht gewährt. Wie aus späteren Aufzeichnungen zu entnehmen ist, blieb das Bergwerk einige Jahre lang in Betrieb, bis „durch große Wassergüssen alle aufgeschlagenen Gruben und Werkstätten wieder verwüstet wurden“.

1604 stellte Kaiser Rudolf II. zwei Hammermeistern ein Privileg aus, das Mollner Bergwerk wieder zu errichten und zu betreiben. Es scheint nun viele Jahre in Betrieb gewesen zu sein, weil es noch 1615 und 1667 in den Urkunden vorkommt und die Herrschaft Steyr dafür Abgaben kassierte. Möglicherweise ist es erst um 1678, als es ein neuer Besitzer übernahm, abgekommen.

Im Auftrag des Hammerherrn von Gstadt bei Molln arbeiteten 1743 wieder insgesamt 10 Bergknappen am Gaisberg. Ein Schmelzer schmolz das Erz zu Roheisen, das anscheinend gleich beim Hammerwerk weiterverarbeitet wurde. 1750 bis 1753 verbrauchte der Bergwerksinhaber jhrlich 1.000 Mut Holzkohle.

1770 berichtete der herrschaftliche Förster über das Bergwerk, dass es „mit bestem Fleiß bearbeitet werde“ und die Bergknappen in kurzer Zeit einen reichen Erzsegen erhoffen. Der dürfte aber ausgeblieben sein, wie 1773 zu erfahren ist. Da wurde in den 5 Stollen noch immer auf Hoffnung gebaut. Ein seit 5 Jahren tätiger kundiger Bergmann hat in dieser Zeit lediglich ein „Mörterl voll Eisengestein hervorgebracht“.

1787 ließ sich der neue Besitzer des Gstadter Hammerwerks mit einem dopelten Grubenmaß auf Eisen am Gaisberg belehnen. Ob das Bergwerk aber tatsächlich nochmals in Betrieb ging, bleibt ungewiß.

Im Oktober 1873 meldete der nunmehrige Sensenwerksbesitzer vom Gstadt 6 Freischürfe am Gaisberg an, die aber im Juni 1874 wieder gelöscht wurden. 1882 löschte die Bergbehörde auch die Bergbaurechte für den „Eisenstein-Bau am Gaisberg bei Molln“.

Eisenbergbau Arzberg bei Reichraming

Der Erzberg in der Gemeinde Reichraming war namensgebend für die Katastralgemeinde Arzberg. 1255 wird er erstmals urkundlich erwähnt.

Bekannt ist, dass der Burgherr von Steyr, Hans Hoffmann, von 1538 bis 1548 hier Eisenerz abbauen ließ. Im Gelände sind noch deutliche Spuren dieses Bergbaues zu erkennen.

Historische Aufarbeitung: Josef Weichenberger, Linz / Leonstein 1997

 

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