Geschichten aus der Region

Von Wilderei, Wetterzauber und seltsamen Ortsnamen

Wilderei

Geschichten aus der Region des Nationalpark Kalkalpen

Das waldreiche Reichraminger Hintergebirge und das Sengsengebirge beherbergten stets allerlei Wild. Dies zog sowohl die Jäger als auch die Wilderer an.

Die Motive, warum jemand wildert, sind vielfältig. In früherer Zeit war die erste Antriebskraft fürs Wildern oft die bittere Not, der quälende Hunger. Wenn der Wilddiebstahl das eine mal glückte, so war man versucht, es noch ein weiteres mal und immer wieder zu versuchen. Daraus konnte sich leicht ein leidenschaftliches Wildern entwickeln.

Für einige junge Burschen war Wildern geradezu ein Mannbarkeitsritual. Sie wollten damit Unerschrockenheit, Verwegenheit, Kraft und Mut zur Auflehnung gegen die Obrigkeit beweisen.

Der Wilderer ist sich bewusst, eine strafbare Handlung begeht. Dieses Spiel mit dem Feuer übt offensichtlich einen Reiz aus. Es herrscht bei Wilderen aber auch die Einstellung, dass der Herrgott das Wild für alle erschaffen hat. Diese Haltung bedingt ein Ignorieren der gesetzlichen Gegebenheiten. Mancher Wilderer dünkt sich als Held, der es wagt, der Obrigkeit und den Gesetzen zu trotzen.

Deshalb haften am Wilderer(un)wesen viele Emotionen. So kommt es zu schweren Verbrechen, die auf Rachsucht, Angst, Habgier und Machtdemonstration beruhen und vor Mord und Totschlag nicht zurückschrecken.

In den dokumentierten Wilderergeschichten gehen Begegnungen zwischen Wilderern und Jägern bzw. Förstern unterschiedlich aus. Manchmal ergibt sich ein Wilderer widerstandslos, oft flüchtet er. Andere beginnen einen Raufhandel oder setzen ihre Waffen ein. Auch von Jägern ist zu berichten, die gegen Wilderer mit Waffengewalt vorgehen.

Bei einigen Konfrontationen zwischen Wilderern und Jägern geht es für den einzelnen ums nackte Überleben.

Eine Reihe von Wilderergeschichten, die den Archivaufzeichnungen entnommen sind, haben den Nachteil, dass sie nicht vollständig erhalten sind. Oftmals ist nur ein Bericht oder Brief vorhanden und wir wissen nicht, wie die Sache ausgegangen ist. Dennoch sind diese unvollständigen Geschichten durchaus bemerkenswert. Sie spiegeln ein Stück Zeitgeschichte wieder.

Die einzelnen Fälle sind chronologisch und gebietsweise gereiht, getrennt nach den Einzugsgebieten von Enns- und Steyrtal. Vorangestellt sind Maßnahmen der Herrschaft Steyr gegen die Wilderei und ein Überblick über die verhängten Strafen.

Der behandelte Zeitraum erstreckt sich von 1600 bis 1946. Im Herrschaftsarchiv Steyr (im Oberösterreichischen Landesarchiv) haben sich viele Berichte über Wilderer erhalten.

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