Tiere

IM NATIONALPARK KALKALPEN

Vom Alpenbock bis zum Luchs - der Nationalpark Kalkalpen ist für viele seltene Tiere Heimat und Rückzugsort zugleich.
Luchsmutter mit Jungen
Luchsmutter trägt eines ihrer drei Jungtiere im Fang ©Roland Mayr

In Österreichs Waldnationalpark zuhause

Wildtiere

Im Nationalpark Kalkalpen leben 55 Säugetierarten, davon alleine 17 Fledermausarten. Seltene Waldvogelarten wie Weißrückenspecht, Raufußkauz und Zwergschnäpper treten hier in hoher Dichte auf. Eine Enorme Anzahl an Käferarten, darunter 41 bestätigte Urwald-Reliktarten wie Alpenbock und Großer Flachkäfer konnten bestätigt werden. Auch mit 1.560 Schmetterlingsarten zählt der Nationalpark Kalkalpen zur Superlative. In keinem Schutzgebiet Österreichs sind so viele Schmetterlingsarten bekannt. In den Nationalpark zurückgekehrt sind Steinadler, Fischotter, Luchs und Wanderfalke, neu zugewandert ist der Schwarzstorch.

Tipp! Erleben Sie unsere Wildtiere in ihrem natürlichen Lebensraum.

Im Frühling begleiten Sie unsere Rangerinnen und Ranger zur Birkhahnbalz oder Sie lernen bei Vogelkundlichen Touren Chorsänger, Spechte und andere Heimlichtuer kennen. Wir wanden gemeinsam zur Rotwildfamilie in den Bodinggraben oder schauen im Sengsengebirge nach den Gämsen. Ein Highlight im Jahreskreis ist die Hirschbrunft von Mitte bis Ende September.

Flugbild zeigt Steinadler mit breit ausgestreckten Schwingen am wolkenlos blauen Himmel
Steinadler © Roland Mayr

Die TOP FÜNF unserer Tiere

Diese fünf ausgewählten Tierarten sind repräsentativ für den Nationalpark Kalkalpen und bevorzugen den Lebensraum Waldwildnis.

Luchs streift zwischen Bäumen durch hohes Gras
Luchs © Roland Mayr
Ein orange braun gefärbter Falter mit sitzt geöffneten Flügeln auf rosaBlüte
Eschen-Scheckenfalter auf Blüte ©Erich Weigand
Zwei Füchse steiten im Gras
Füchse © Herfried Marek
Weißrückenspecht sitzt auf stehendem Totholzstamm
Weißrückenspecht © Herfried Marek
Steinadler hebt von mit Schnee bedeckter Fichte ab
Steinadler © Herfried Marek
Abfliegender Alpenbockkäfer von Rindenstück
Alpenbockkäfer ©Herfried Marek
Logo Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
+
Blau glänzender Alpenbockkäfer mit schwazen Bändern an Flügeldecke und Fühlern sitzt auf Rindenstück
Alpenbock © Erich Weigand

Steckbrief Alpenbockkäfer

Lateinischer Name: Rosalia Alpina
Charakteristik: 18 - 38 mm, lange Fühler, auffällig blau-schwarz gezeichnet
Lebensraum: Buchenwälder mit Alt- oder Schadholzanteilen
Verhaltensweisen: entwickelt sich in Buche, fallweise auch in Bergahorn; an sonnigen Hängen fliegend

Der einst in unseren Buchenwäldern weit verbreitete Alpenbockkäfer ist heute sehr rar geworden. Laut Einschätzung von Experten könnte die Population im Südosten Oberösterreichs die bedeutendste von Österreich sein. Als einzige prioritär ausgewiesene Tierart der EU-Naturschutzrichtlinien, welche ständig im Nationalpark lebt und sich fortpflanzt, ist der Alpenbock für den Nationalpark Kalkalpen wichtigstes faunistisches EU-Schutzgut.

Der seltene Waldbewohner hat eine blaugraue Grundfarbe mit einer variablen schwarzen Flecken- und Bindenzeichnung. Seine Größe liegt zwischen 1,5 und 3,8 cm. Das Männchen hat markante lange Fühler, die deutlich länger als sein Körper sind. Zur Fortpflanzung benötigen die Käfer frisch gebrochenes Buchenholz, von dessen Duft sie magisch angezogen werden. So finden Weibchen und Männchen zueinander und unmittelbar nach der Paarung legt das Weibchen ihre Eier in kleine Spalten der noch frischen Buchen. Leider fliegen die Käfer auch geschlagenes Buchenholz massiv an, welches als künftiges Brennholz zum Trocknen im Wald gestapelt wird. Da die Entwicklung der Larven im Holz drei bis fünf Jahre dauert, verbrennen viele Tiere im Kachelofen.

Der Alpenbock siedelt in Mitteleuropa nur im Gebirge und ausnahmslos in Buchenwäldern auf Kalkböden. Die Höhenverbreitung liegt vorwiegend zwischen 600 bis 1.000 Meter, die Obergrenze bei etwa 1.500 Meter. Er ist von Ende Juni bis Ende August an den Brutbäumen und auf geschlagenem Buchenholz zu finden.

Status, Gefährdung und Schutz

Status Nationalpark Kalkalpen: heimisch, eher selten
Status Oberösterreich: heimisch, selten
Rote Liste Österreich (1994): gefährdet
Gefährdung in Europa: Bestand stark rückläufig
Schutzverantwortung für Österreich: für den Alpenraum
Handlungsbedarf für Österreich: für den Alpenraum
FFH-Richtline der EU: Anhang II (prioritär), IV
Naturschutzgesetz Oberösterreich: geschützt

Weißrückenspecht sitzt an vermoderndem Baumstamm und hackt dort mit seinem Schnabel nach Insekten und Larven
Weißrückenspecht ©Werner Weißmair

Steckbrief Weißrückenspecht

Lateinischer Name: Picoides leucotos
Charakteristik: Etwas größer als Buntspecht, rein schwarzer Rücken, im hinteren Bereich weiß (Name!), Männchen roter Scheitel
Lebensraum: Naturwald, aufgelockert und mit hohem Totholzanteil, südexponierte Lagen
Verhaltensweisen: Lebt hauptsächlich von Insekten und deren Raupen und Puppen aus Totholz, hält sich dabei eher in Bodennähe auf, daher auch an liegenden Stämmen.

Der Weißrückenspecht ist der seltenste Specht Österreichs und die bedeutendste Vogelart des Nationalpark Kalkalpen. Wegen der strikten Bindung an starkes Totholz beschränkt sich sein Vorkommen auf naturnahe Wälder. Er ist eine ausgeprägte Indikatorart für Urwälder.

Mit einer Körperlänge von 25 bis 28 cm ist der Weißrückenspecht innerhalb der Gruppe der „Buntspechte” am größten. Wichtige Kennzeichen sind der weiße Rücken, die breite weiße Flügelbänderung und die schwarze Strichelung auf den Flanken der sonst weißen Unterseite. Die Unterschwanzdecken sind im Gegensatz zum Großen Buntspecht hellrot. Das Männchen weist, ähnlich dem jungem Buntspecht, eine rote Kopfplatte auf, das Weibchen eine schwarze.

Die Hauptverbreitung des Weißrückenspechtes reicht von Nordosteuropa bis Ostasien. Die anderen europäischen Vorkommen sind stark zersplittert und auf höhere Gebirgszüge beschränkt. Im Alpenraum kommt er nur an der Alpennordseite, vom Wienerwald bis Vorarlberg, vor. In den Nördlichen Kalkalpen bewohnt der Weißrückenspecht totholzreiche, von Buchen dominierte Laubmischwälder. Selbst die Bruthöhle wird ausschließlich in toten Stämmen oder zumindest in einem abgestorbenen Wipfel oder Seitenast angelegt, meist in Buche oder Ahorn. Die Hauptnahrung stellen Bockkäferlarven aus dem Totholz dar. Typische Lebensräume sind unbewirtschaftete Steillagen und Schutzwälder sowie Lawinenhänge.

Die Bestände an der Alpennordseite wurden wegen seiner Scheu und der schwierigen Erfassbarkeit dieser Vogelart lange unterschätzt. Die aktuellen artspezifischen Erhebungen im Ötschergebiet (Niederösterreich) erlauben erstmals auch eine konkrete Bestandsschätzung für Oberösterreich mit 200 bis 500 Brutpaaren. Im Nationalpark Kalkalpen sind es etwa 30 bis 50 und es ist zu erwarten, dass sich der Bestand durch die Einstellung der Waldnutzung künftig erhöht.

Status, Gefährdung und Schutz

Status Nationalpark Kalkalpen: Brutvogel, nicht häufig
Status Oberösterreich (2005):  sehr seltener Brutvogel
Rote Liste Österreich (2005): Gefährdung droht
Rote Liste Oberösterreich: gefährdet
Gefährdung in Europa: (2003) nicht gefährdet
Schutzverantwortung Österreich: stark verantwortlich
Handlungsbedarf für Österreich: Schutzbedarf gegeben
Vogelschutz-Richtline der EU: Anhang I
Naturschutzgesetz Oberösterreich: geschützt

Hirschkuh und drei Kälber stehen auf Almwiese
Hirschkuh und drei Jungtiere stehen auf sommergrüner Almwiese ©Herfried Marek

Steckbrief Rothirsch

Lateinischer Name: Cervus elaphus
Charakteristik:
Lebensraum:
Verhaltensweisen:

 

Rotwild-Tracking im Nationalpark Kalkalpen

Steinadler hebt von mit Schnee bedeckter Fichte ab
Steinadler © Herfried Marek

Steckbrief Steinadler

Lateinischer Name: Aquila chrysaetos

Beobachtungstipp: In den frühen Nachmittagsstunden nutzt er gern die vorhandene Thermik zum Segeln. Kolkraben "verwarnen" oft mit lautem "rob rob rob" vor dem Adler und versuchen gleichzeitig, unter spiraligem Hochschrauben ihn zu überfliegen, um ihn dann mittels Scheinangriffen von oben "necken" zu können.

Der Steinadler ist der größte in den Nördlichen Kalkalpen brütende Greifvogel. Der Nationalpark Kalkalpen beherbergt drei Reviere (Brutpaare). In den letzten Jahren konnten auch immer wieder kleine Gruppen von einfliegenden Jungvögeln beobachtet werden.

Die Körperlänge misst 80 bis 93 cm, die Flügelspannweite 190 bis 225 cm. Altvögel sind sehr dunkel gefärbt, der Hinterkopf ist goldbraun. Jungvögel weisen eine breite weiße Schwanzbasis und ein auffälliges, weißes Feld in den Arm- und Handschwingen auf. Mit zunehmendem Alter geht die Ausdehnung dieser weißen Gefiederpartien zurück, erst mit etwa fünf Jahren sind die Vögel ausgefärbt und geschlechtsreif.

In Mitteleuropa war der Steinadler früher auch in den Tieflagen anzutreffen. Heute ist er aufgrund der einst intensiven Greifvogelverfolgung auf den Alpenbogen beschränkt. Dank strenger Schutzmaßnahmen haben sich in den letzten Jahren die Bestände in den Alpen wieder gut erholt und die Besiedelung ist hier wieder nahezu flächendeckend. Steinadler brauchen zur Pirschjagd offene, baumarme Flächen mit einem hohen Angebot an mittelgroßen Beutetieren bis zirka fünf Kilogramm. Die bevorzugten Jagdflächen liegen oberhalb der Waldgrenze. Almen, Windwurf- und Schlagflächen bieten innerhalb der Waldstufe geeignete Jagdreviere. Da in den Nördlichen Kalkalpen das Murmeltier fehlt, ist hier die Nahrungsbasis dürftiger, aber auch vielseitiger. Erbeutet werden unter anderem Kreuzotter, Kleinvögel, Kleinsäuger, Auerhuhn und Gamskitz. Das regelmäßige Ergreifen von Jungfüchsen ist vermutlich von ökologischer Relevanz. Vor allem im Winter spielt Aas eine entscheidende Rolle. Die Horste liegen in den Nördlichen Kalkalpen durchwegs in Felswänden, zum Teil auch in winzigen Waldfelsen, während Baumhorste derzeit nicht bekannt sind. Aus Gründen des Beutetransportes brüten Steinadler wenn möglich tiefer als die bevorzugten Jagdflächen liegen.

Der Gesamtbestand Oberösterreichs wird auf 20 bis 30 Paare geschätzt.

Status, Gefährdung und Schutz

Status Nationalpark Kalkalpen: Brutvogel, nicht häufig
Status Oberösterreich (2005): sehr seltener Brutvogel
Rote Liste Österreich (2005): Gefährdung droht
Rote Liste Oberösterreich(2003): gefährdet
Bestand in Europa: (2003) europaweit selten
Schutzverantwortung Österreich: stark verantwortlich
Handlungsbedarf für Österreich: nicht speziell gegeben
Vogelschutz-Richtline der EU: Anhang I
Jagdgesetz Oberösterreich: ganzjährig geschont

MM TEst

MMM

HIer gehts weiter

test 2 MM

etst 2 MM

 

You are using an outdated browser. The website may not be displayed correctly. Close