Endemische
Pflanzen

IM NATIONALPARK KALKALPEN

Zwischen Kalkschutt blühen zarte blaue Blüten der Dunklen Glockenblume
Dunkle Glockenblume ©Herfried Marek

Endemiten und Subendemiten

In den Norstöstlichen Kalkalpen kommen etwa 30 endemische Arten und Unterarten vor. In Oberösterreich treten hiervon 21 Arten auf. Im Gebiet des Nationalpark Kalkalpen konnten im Zuge der Biotopkartierung 14 Nordostalpen-Endemiten (Subendemiten und Endemiten) nachgewiesen werden. Einige der Endemiten, wie beispielsweise die Schwarzrand-Margerite, das Traunsee-Labkraut oder die Österreich-Wolfsmilch kommen durchaus häufig im Nationalpark vor, während andere nur vereinzelt nachgewiesen wurden.

Zwischen Kalkgestein blühen drei zierliche weiße Anemonen Schmuckblumen mit gelben Blütenkorb
Blüten der Anemonen-Schmuckblume ©Herfried Marek

Endemiten-Vorkommen und deren Häufigkeit:

Deutscher Name

Wissenschaftlischer Name

Häufigkeit / Anzahl der Biotopflächen

Ostalpen-Schafgarbe (Endemit) Achillea clusiana 26
Ennstaler Silbermantel (Endemit) Alchemilla anisiaca 182
Anemonen-Schmuckblume (Endemit Callianthemum anemonoides 75
Dunkle Glockenblume (Endemit) Campanula pulla 101
Ostalpen-Nelke (Endemit) Dianthus alpinus 40
Sternhaar-Felsenblümchen (Endemit) Draba stellata 10
Österreichische Wolfsmilch (Endemit) Euphorbia austriaca 235
Traunsee-Labkraut (Subendemit) Galium truniacum 245
Schwarzrand-Margerite (Endemit) Leucanthemum atratum 339
Alpen-Täschelkraut (Endemit) Thlaspi alpestre 74
Nordost-Alpen-Mohn (Endemit) Papaver alpinum alpinum s.str. 7
Clusius-Primel (Subendemit) Primula clusiana 229
Kerner-Lungenkraut (Endemit) Pulmonaria kerneri 229
Österreichisches Alpenglöckchen (Subendemit) Soldanella austriaca 129

 

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Zwischen Kalkgestein blühen drei zierliche weiße Anemonen Schmuckblumen mit gelben Blütenkorb
Blüten der Anemonen-Schmuckblume ©Herfried Marek

Steckbrief Anemonen-Schmuckblume

Lateinischer Name: Callianthemum anemonoides
Blütezeit: März - Mai
Standort: In Föhrenwäldern, auf feucht-schattigen Felsen und Geröll, zerstreut bis selten.
Beobachtungstipp: Wer die Anemonen-Schmuckblume sehen will, muss im zeitigen Frühjahr unterwegs sein. Sie blüht ehe noch ihre Blätter voll entwickelt sind. Zu finden auf der Südseite bis zum Grat des Sengsengebirges.

Die Anemonen-Schmuckblume ist ein Endemit der Nordöstlichen Kalkalpen, das heißt, sie kommt nur dort und nirgends anders auf der Welt vor. Ihr Areal reicht vom Schneeberg bis nach Oberösterreich. Sie wächst in lichten Nadelwäldern, auf Felsen und feinerdereichen Schutthalden in der montanen Höhenstufe.

Die Anemonen-Schmuckblume (griech. kallos = Schönheit, anthemos = Blume) blüht zeitig von März bis längstens Mai. In der restlichen Zeit des Jahres sind von ihr nur die lang gestielten, grundständigen, fein geschlitzten, graugrünen Blätter zu sehen. In Form und Farbe ähneln sie den Blättern des Echten Wermut. Zur Blütezeit bildet sie zahlreiche, auf kurzen Stängeln sitzende Blüten aus, die mit bis zu vier Zentimeter Durchmesser relativ groß für diese zierliche Pflanze wirken.

Die Anemonen-Schmuckblume bevorzugt kalkreiche, eher feuchte als trockene, feinerdereiche, steinige Böden. Zusagende Bedingungen findet sie in steinigen Nadelwäldern wie etwa Föhrenwäldern, in schattigen Felsspalten und auf ruhendem, feinerdereichen Gesteinsschutt.

In den Alpen gibt es insgesamt mehr als 400 endemische Pflanzenarten, von denen der überwiegende Teil auf Felsen, Schutthalden oder in lückigen Rasengesellschaften wächst. Im Zuge der Biotopkartierung konnten im Nationalpark Kalkalpen bisher insgesamt 14 der 18 in Oberösterreich vorkommenden endemischen Arten nachgewiesen werden. Die eng beschränkten Vorkommen der Endemiten erklärt man sich so, dass diese Arten die Eiszeiten in Refugien überdauerten, sich hernach aber nicht wieder ausbreiten konnten, weil bereits konkurrenzstärkere Arten, insbesondere die Bäume, vorrückten. Die Anemonen-Schmuckblume ist eines der wenigen Beispiele, denen es gelungen ist, sich an die klimatischen Besonderheiten einerWaldgesellschaft anzupassen.

Das Vorkommen der Anemonen-Schmuckblume im Nationalpark Kalkalpen wird von der fortschreitenden Waldwildnis kaum berührt werden, da sie hauptsächlich Sonderstandorte wie Felsen und Schutthalden besiedelt. Allenfalls hat sie dort, wo sich steinige Fichten- und Föhrenwälder zu schattigeren Fichten-Tannen- Buchenwäldern weiterentwickeln, eine Verdrängung durch anspruchsvollere Bodenpflanzen zu befürchten.

Status, Gefährdung und Schutz

Status Nationalpark Kalkalpen: selten
Status Österreich: zerstreut bis selten
Rote Liste Österreich (1999): -
Rote Liste Oberösterreich (1997): -
Naturschutzgesetz Oberösterreich (2001): -

Purpurrot blühende Clusius Primel
Clusius Primel auch Jagablut genannt ©Anglika Stückler

Steckbrief Clusius Primel

Lateinischer Name: Primula clusiana
Blütezeit: Mai - Juli
Standort: Feuchte Felsfluren, feuchte Rasen, Schneeböden
Sonstiges:Endemit

Die niederwüchsige Clusius-Primel ist eine Pflanze der feuchten Kalkfelsen und Steinrasen in der montanen bis alpinen Höhenstufe.

Die Clusius-Primel wird nur selten höher als fünf Zentimeter. Die ganzrandigen, etwas fleischigen Blätter sind in einer dem Boden anliegenden Rosette angeordnet. Besonders charakteristisch sind die vergleichsweise großen, purpurroten Blüten. Ihnen verdankt sie den Namen Jägerblut. Die Blütezeit reicht je nach Höhenlage von Ende April bis Juni. Beim Verblühen verfärben sich die Blüten blasslila.

Die Clusius-Primel wächst auf feuchten, flachgründigen, feinerde- und humusarmen Böden kalkhaltiger Gesteine. Die günstigsten Wuchsbedingungen findet sie in feuchten Felsfluren, feuchten Rasen und Schneeböden. Sie ist eine charakteristische Art des Polsterseggenrasen (Caricetum firmae). Diese niederwüchsige Rasengesellschaft kann sich nur auf Extremstandorten dauerhaft halten. Im Nationalpark sind entsprechende Standorte etwa in den felsigen, schattigen und luftfeuchten unteren Abschnitten der steilen Hintergebirgs-Schluchten zu finden. Die Polsterseggenrasen sind dort mosaikartig mit Beständen der Rostseggenrasen (Caricetum ferruginae) verzahnt.

In den Alpen gibt es insgesamt mehr als 400 endemische Pflanzenarten, von denen der überwiegende Teil auf Felsen, Schutthalden oder in lückigen Rasengesellschaften wächst. Die eng beschränkten Vorkommen der Endemiten erklärt man sich so, dass diese Arten die Eiszeiten in Refugien überdauerten, sich hernach aber nicht wieder ausbreiten konnten, weil bereits konkurrenzstärkere Arten, insbesondere die Bäume, vorrückten. Im Zuge der Biotopkartierung konnten im Nationalpark Kalkalpen bisher insgesamt 14 der 18 in Oberösterreich vorkommenden endemischen Arten nachgewiesen werden.

Das Vorkommen der Clusius-Primel im Nationalpark Kalkalpen ist aufgrund des Fehlens der alpinen Höhenlagen weitgehend auf Extremstandorte wie Schluchten und Schneeböden beschränkt. Hier wird sie von der zunehmendenWaldwildnis nicht betroffen sein.

Status, Gefährdung und Schutz

Status Nationalpark Kalkalpen: selten
Status Österreich: häufig bis selten
Rote Liste Österreich (1999): -
Rote Liste Oberösterreich (1997): -
Naturschutzgesetz Oberösterreich: vollkommen geschützt

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