Pilze
und Flechten

Pilze leisten den größten Beitrag zur Holzzersetzung im Wald. Gerade bei ihnen ist die Zahl an totholzbewohnenden Arten besonders hoch und kann in heimischen Wäldern bei über 2.000 Arten liegen.
Baumpilze wachsen aus dem Stamm einer Buche
Fruchtkörper Buchen-Schleimrübling ©Herfried Marek

Pilze

Naturnahe Waldbestände sind durch das Vorkommen von einer großen Zahl an totholznutzenden Pilzen gekennzeichnet. Viele dieser Pilze sind allerdings durch die großflächige wirtschaftliche Nutzung der Wälder selten geworden.
Seltene und gefährdete Arten sind besonders auf Starktotholz mit großen Durchmessern angewiesen. Charakterpilz für etwas stärkeres Buchentotholz ist der bekannte und verbreitete Zunderschwamm (Fomes fomentarius). Ein weiterer bekannter Baumpilz ist der Rotrandige Baumschwamm. Er wird auch Fichtenporling (Fomitopsis pinicola) genannt.

Knorrige alte Buche mit Baumpilzen am Stamm
Alte Buche ©Herfried Marek

Pilz + Alge = Flechte

Flechten

Flechten werden aus zwei völlig verschiedenen Lebewesen gebildet. Sie bestehen aus einem Pilz und einer oder mehrerer Algenarten. Diese bilden gemeinsam eine völlig neue Lebensform, die dann weder dem Pilz allein noch der Alge gleicht. Je nach Wuchsform unterscheidet man Bartflechten, Strauchflechten, Blattflechten und Krustenflechten. Der Pilz bildet mit seinen feinen Pilzfäden den Körper der Flechte, der auch als Lager oder Thallus bezeichnet wird. Vom Pilz dominiert diese Partnerschaft und bestimmt die Gestalt der Flechte. Er schützt die Algen vor Austrocknung und ermöglicht ihnen dadurch das Leben außerhalb des Wassers. Er versorgt die Algen mit Wasser und Nährsalzen und schützt sie vor zu starker Einstrahlung. Die Algen sind produzierende Partner. Sie enthalten das Blattgrün Chlorophyll, mit dem sie Photosynthese betreiben. Den dabei entstehenden Zucker liefern sie dem Pilz als Nahrung, da der Pilz diesen selbst nicht produzieren kann.

Flechten eignen sich besonders gut als Bioindikatoren und reagieren äußerst sensibel auf Umwelteinflüsse. Flechten sind häufig stille Vorboten größerer Veränderungen in Ökosystemen. Ihr Vorkommen hängt vor allem von der Luftqualität ab. Sie zeigen an, wenn Stoffe im Übermaß vorhanden sind oder wichtige Nährstoffe fehlen. Bartflechten wie der Gewöhnliche Baumbart oder die echte Lungenflechte sind ein Zeichen hoher Luftgüte. Sie kommen nur in Gegenden vor, wo die Luft sehr sauber ist.
Eine Reihe von Flechten besiedeln Altbäume oder Totholz und einige sind sogar an diese Lebensräume gebunden. Viele der Flechtenarten sind auf Totholz mit großen Durchmessern angewiesen.

"Der Nationalpark Kalkalpen stellt in großen Teilen immer noch das Rückzugsgebiet schlechthin für viele seltene Flechten dar. Dies ist auf die besonderen klimatischen Bedingungen und auf alte Rot-Buchenbestände zurückzuführen.“ (Eva Kupfer-Wesely und Roman Türk, 1990)

Silberfarbene und ockergelbe Flechten auf Baumrinde
Flechten auf Baumstamm ©Herfried Marek
Lungenflechte wächst auf Baumstamm
Lungenflechte ©Nationalpark Kalkalpen

Echte
Lungenflechte

Der wohl bekannteste und auffälligste Vertreter der Flechten, die die Alters- und Zerfallsphase von Wäldern nutzen, ist die echte Lungenflechte (Lobaria pulmonaria). Die Lungenflechte gilt als ein Indikator für saubere Luft und naturnahe, intakte Wälder mit dicken, alten Laubbäumen. Sie besiedelt die Rinde alter Bäume und dabei meist Buche oder Ahorn. Aufgrund intensiver Forstwirtschaft ist sie wie viele andere Flechtenarten in vielen Regionen verschwunden.

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