Artenreiche Kulturlandschaften
Almen
Als Inseln der Biodiversität nehmen Almen im Nationalpark einen besonderen Stellenwert ein. Diese Rodungsinseln nehmen rund 6 % der Nationalpark Fläche ein und bereichern die landschaftliche Vielfalt und die Biodiversität des Nationalparks in hohem Maße. Sie beherbergen eine Fülle von Pflanzen und Tierarten, die zum Teil stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht sind und stellen beispielsweise die letzten Refugien für Wiesenpieper, Ringdrossel, Goldammer, Neuntöter, Kriech-Hauhechel, Brand-Knabenkraut und Traunsteiner-Fingerwurz dar.
Die Gesamtzahl der Gefäßpflanzen wird im Nationalpark Kalkalpen auf rund 1.000 Arten eingeschätzt. Auf 65 untersuchten Wiesen wurden 812 Pflanzenarten nachgewiesen. Somit kommen auf 6 % der Nationalpark Fläche über 80 % der Pflanzenarten vor.
Kulturbiotope nachhaltig sichern
Eine Reihe von arbeitsintensiven Pflegemaßnahmen sind notwendig, um diese Kulturbiotope nachhaltig zu sichern. Im Nationalpark Kalkalpen werden 21 Almen bestoßen, davon sind 10 bewirtschaftet. Neben der Betreuung der Viehherden sind Schwend- und Pflegemaßnahmen auf den Weideflächen notwendig. Derzeit werden rund 35 ha Wiesen gemäht. Der Großteil der Flächen ist steil und mit Steinen durchsetzt. Eine Pflege ist nur mit speziellen Bergmähgeräten und viel Handarbeit möglich.
Brand-Knabenkraut
Blühende Kostbarkeit
Das zierliche Brand-Knabenkraut zählt zur Familie der Orchideen. Diese Art ist kalkliebend, wächst vor allem auf wärmeexponierten Wiesen und blüht im Nationalpark Kalkalpen von Anfang Juni bis Juli.