Gewässer und Feuchtgebiete

LEBENSADERN IM NATIONALPARK

Das Wasser ist einer der prägenden Faktoren im Landschaftsbild des Nationalpark Kalkalpen. Seit Beginn der Alpenhebung dauert die Erosion durch das Wasser an. So sind in Jahrmillionen die vielen Täler und Schluchten des Reichraminger Hintergebirges und des Sengsengebirges entstanden. Die hohe Dynamik und die Vielzahl der unterschiedlichen Wasserlebensräume ermöglichen eine hohe Artenvielfalt.
In frühlingsgrünem Wald strömt aus mehreren Quellhorizonten Schmelzwasser heraus
Rettenbach Quelle ©Herfried Marek

Lebensspender und Lebensräume

Quellen, Bäche und Stillgewässer

Der Nationalpark Kalkalpen hütet nebst seiner einzigartigen Waldwildnis zahlreiche Schätze. Einer davon ist das Wasser. Es durchströmt in zahllosen Adern das Nationalpark Gebiet und formt die einzigartige Landschaft entscheidend und auf unterschiedlichste Weise. Im Reichraminger Hintergebirge befinden sich jene Dolomitschluchten und Gebirgsbäche mit mehr als 800 Quellen, die zusammen das längste intakte Bachökosystem der Ostalpen bilden und gemeinsam mit dem unterirdischen Karstwassersystem für die Nominierung als Ramsar-Schutzgebiet ausschlaggebend waren.

Bergbach fließt durch schottriges Bachbett, an seinem Ufer wachsen frühlingsgrüne Buchen.
Krumme Steyrling ©Andreas Mayr
Quellwasser tritt aus Waldboden hervor
Waldquelle ©Roland Mayr

Quellen

Der Nationalpark ist als Karstgebiet reich mit Quellen ausgestattet. Über 800 sind im Nationalpark bekannt und dokumentiert.
Die Quelle ist der Punkt, an dem Grundwasser an die Oberfläche tritt. Quellen sind der Übergang vom unterirdischen Höhensystem zur Oberfläche. Die Quellen im Nationalpark zeichnen sich nur gleichmäßige kühle Wassertemperaturen aus. Die Wasserschüttung variiert bei den unterschiedlichen Quelltypen. Sie liegt bei wenigen Milliliter in der Sekunde bei Sickerquellen und mehreren Kubikmeter in der Sekunde bei den Karstriesenquellen bei Hochwasser. Quellen stellen einzigartige Lebensräume dar, die von hoch spezialisierten Tieren und Pflanzen bewohnt werden, die nur in diesen überleben können.

Bach fließt in felsigem Bachbett, an seinem Ufer wachsen Buchen
Krumme Steyrling ©Andreas Mayr

Bäche

Der Nationalpark verfügt über mehr 80 km Bachläufe und noch weiter 400 km an Gerinne und Gräben mit nur temporärer Wasserschüttung. Die Bachläufe sind nicht unberührt da sie früher vor allem für die Holztrift verwendet wurden. Im Großteil ihres Verlaufes sind sie naturnah, da weitgehend eine natürliche Dynamik zugelassen wird.
Das prägende Bachsystem des Reichraminger Hintergebirges ist das des Großen Baches mit seinen Dolomitschluchten. Es mündet bei Reichraming in die Enns. Oberhalb der Großen Klause wurde die nicht heimische Regenbogenforelle systematisch ausgefischt. Dadurch entstand das längste regenbogenforellenfreie Fließgewässersystem Österreichs. An der Grenze zwischen Hintergebirge Sengsengebirge fließt die Krumme Steyrling als zweites großes Bachsystem des Nationalparks der Steyr zu.

Blick von einer Schotterfläche auf den Großen Feichtauer See im Sengsengebirge des Nationalpark Kalkalpen.
Großer Feichtausee ©Herfried Marek

Stillgewässer im Nationalpark Kalkalpen

Seen und Tümpel

Im Nationalpark Kalkalpen liegt nur ein richtiger See, der Große Feichtausee im Sengsengebirge. Der nebenliegende Kleine Feichtausee und auch der Herzerlsee gelten als Weiher, da sie über eine zu geringe Tiefe bzw. Ausdehnung verfügen. Daneben gibt es noch unzählige weitere Tümpel und Weiher. Sie sind ein wichtiger Lebensraum für viele seltene Insekten und Amphibien. Besonders für Amphibien stellt der Nationalpark daher einen sehr wichtigen Lebensraum dar.

Auf roten Tentakeln vom Sonnentau glitzern Wassertropfen
Sonnentau ©Herfried Marek

Sümpfe und Moore

Sümpfe und Moore sind Lebensräume in denen der Boden mehr oder weniger von stehendem Wasser durchtränkt ist. Wenn nachwachsende Biomasse wegen Sauerstoffmangel nicht mehr abgebaut wird, entsteht aus dieser Torf. Die Torfbildung ist der wesentliche Unterschied zwischen Mooren und Sümpfen, in denen der Wasserstand nur periodisch so hoch ist, so dass es nicht zum Humusabbau kommt. Durch die Anhäufung von Torf wächst die Oberfläche von lebenden Mooren in die Höhe. Um eine etwa 3 Meterhohe Torfschicht aufzubauen, braucht es etwa 3.000 bis 10.000 Jahre, je nach Standort. An die extremen Bedingungen hat sich die Lebensgemeinschaft der Moororganismen durch Spezialisierungen angepasst. Sie reagieren besonders sensibel gegenüber sich ändernden Umweltfaktoren. Daher zählen Moore zu den gefährdeten Ökosystemen, denn jeder Eingriff führt zu irreversiblen Veränderungen.

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