Lateinischer Name: Rhinolophus hipposideros
Charakteristik: Mit einem Gewicht von nur vier bis zehn Gramm und einer Spannweite von 25 cm ist die Kleine Hufeisennase eine der kleinsten europäischen Fledermausarten.
In den Nördlichen Kalkalpen findet man die Kleine Hufeisennase westwärts bis Oberösterreich. Eine Bestandserfassung im Nationalpark ist geplant, bestätigt sind vorerst zwei Nachweise für die Rettenbachhöhle.
Die Tiere halten von Oktober/November bis März/April Winterschlaf, während dessen sie sich völlig mit ihren Flügeln umhüllen. Als Winterquartier nutzen sie fast ausschließlich Höhlen und Stollen, als Sommeraufenthaltsort und zur Aufzucht der Jungen dienen Gebäude und hier in erster Linie Dachböden.
Ihre Beute besteht vorwiegend aus Kleinschmetterlingen und Mücken. Für die Nahrungssuche benötigen sie reich strukturierte (Laub-)Wälder, Waldränder und Hecken, die sich in einem Umkreis von zwei bis drei Kilometer um ihre Schlafstätten befinden und mit diesen über Deckung bietende Vegetation verbunden sind. Dies ist wichtig, da sich die Fledermäuse an Gehölzstrukturen orientieren und das Überfliegen von offenen Flächen vermeiden. Die
Bestände in Europa haben sehr abgenommen. Der Rückgang ist neben der Landschaftsveränderung nach neuen Erkenntnissen aus der Schweiz vorwiegend auf Pestizid-Einsatz zurück zu führen. So hat sich die Nordgrenze der europäischen Verbreitung seit den 1950er Jahren dramatisch nach Süden verschoben. Dank der Fähigkeit, mit unterschiedlichen, auch geringen Temperaturen und hohen Niederschlägen zurechtzukommen, konnte sich die Art in höhere Lagen zurückziehen. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Nordwestafrika über Europa, Kleinasien, Mittelasien bis Kaschmir und von Westarabien über Äthiopien bis zum Ostsudan. In Österreich besiedelt sie vor allem höher gelegene Becken und Vorländer, von wo sie entlang der Täler bis tief in die Alpen eindringt.
Status, Gefährdung und Schutz
Status Nationalpark Kalkalpen: nicht näher bekannt
Status Oberösterreich (2005): nicht häufig
Rote Liste Österreich (2005): gefährdet
Gefährdung in Europa (2005): potenziell gefährdet
Schutzverantwortung für Österreich: stark verantwortlich
Handlungsbedarf für Österreich: Schutzbedarf gegeben
FFH-Richtlinie der EU: Anhang II, IV
Naturschutzgesetz OÖ: geschützt